Auszug
Die attraktive Lage an einem sanft ansteigenden Südhang wird beeinträchtigt durch die Immissionen dreier naher Verkehrsträger. Der Entwurf verwendete daher einen Hoftyp, um sowohl abzuschirmen, als auch räumlich Geborgenheit zu schaffen. Von der Zufahrtstraße gelangt man in einen quadratischen, in die Böschung eingetieften, ersten Hof, dessen exakte Form ihn über die beiläufige Nutzung als Garagenvorplatz hinaus als Empfangsraum kenntlich macht. Eine Treppe führt seitlich hinauf in den südorientierten, dreiseitig umschlossenen, begrünten oberen Hof, an dessen Rückseite eine breite Veranda im übergang von außen nach innen eine Zwischenstufe bildet. Der nutzungsmäßig unspezifizierte Raum dient als Eingangshalle, Diele, Wintergarten und zugleich als architektonisches Verbindungselement der beiden Seitenflügel, deren Pultdächer den Mitteltrakt deutlich überragen. So ergeben sich aus der Großform drei Hauptbereiche: da ist der östliche Seitenflügel mit Küche, Bibliothek, Kaminraum und Studio, dessen Räumen leicht benennbare Funktionen eingeschrieben sind; dann der mittlere Teil mit dem großen Wohnraum hinter der Veranda, die beide hinsichtlich ihres Charakters eher nutzungsneutral sind; endlich der westliche Seitenflügel, der die Schlaf- und die zugehörigen Nebenräume enthält. Beide Seitenflügel erfordern je eigene Treppen ins obere Geschoß.
Literatur
Franziska Leeb: Wider die Tücken des Ortes Der Standard, 30. Juni 1996
Ernst Beneder: Zugänge. UmSicht 2, Wien, 1997
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Beneder, E. (2007). Haus Graf I, Blindenmarkt. In: Zschokke, W., Nitschke, M. (eds) ORTE. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-69300-1_40
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