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wohnliche Reizstreifen

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kontextueller Solitär
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Zusammenfassung

Das Private beschränkt sich in Büroräumen meist auf ein paar Pflanzen auf dem Sims, ein, zwei Bilder an den Wänden oder gar bloß einige Postkarten und Familienfotos auf dem Schreibtisch, die kaum oder wenig Raum beanspruchen. Mit dem Einbau von Loggien, die, zufällig verteilt, die Zeilen der Zellenbüros unterbrechen, wird ein Element aus dem anspruchsvollen Wohnbau in eine bisher regelhaft hochrationalisierte Bauaufgabe hineingetragen, was räumliche und funktionale Auswirkungen hat. Der Wechsel aus der Bürozelle in eine Loggia ist in seiner mehrfachen Bedeutung kaum zu überschätzen. Psychologisch bietet die Loggia eine neue, andersartige Gesprächssituation, die gleichwertiger und somit lösungs- und konsensfreundlicher ist. Man gelangt an die frische Luft, ist aber dennoch in einer Zone zwischen drinnen und draußen, ähnlich der Ambivalenz von Arbeitsgespräch und kurzer Pause, die das Spektrum möglicher Nutzungen dieser Loggien aufspannt. Der Gang zum Cafä in der Eingangshalle und der dortige Aufenthalt unterscheiden sich davon kategoriell. Auch ist dieser durch die Tradition stärker formalisiert, im Gegensatz zum informellen Aufenthalt in den Loggien mit der formidablen Aussicht oder in den Ganghallen mit oft individuellen Möbeln, die sowohl verfremdend als auch einladender wirken als Standardprodukte.

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© 2008 Springer-Verlag/Wien

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(2008). wohnliche Reizstreifen. In: kontextueller Solitär. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-49279-6_13

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  • Publisher Name: Springer, Vienna

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  • Online ISBN: 978-3-211-49279-6

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