Auszug
85 % aller Erwachsenen in Mitteleuropa trinken mehr oder weniger regelmäßig Alkohol, und deshalb wird die Frage „Trinken Sie Alkohol?“ fast immer positiv beantwortet. Diese Antwort gibt aber keine Information zur Interaktion der psycho-sozio-biologischen Beschwerden mit der Wirkung des Alkohols, und deshalb sollte diese Frage vermieden werden. Missbrauchende und Abhängige kennen ihr Problem, erleben ihr Problem häufig als eigenes Versagen und haben häufig Schuld- und Schamgefühle. Hervorragend hat diese Situation Antoine de Saint-Exupéry im 12. Kapitel seines Buches „Der kleine Prinz“ (1943) beschrieben: Der Patient fürchtet, dass sein Alkoholmissbrauch entdeckt wird, und gleichzeitig weißer, dass ihm nur geholfen werden kann, wenn sein Alkoholkonsum thematisiert wird. Diese starke Ambivalenz führt auch zu einem stark wechselnden Verhalten der Patienten.
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(2009). Das Erkennen von Alkohol- und Tabakabhängigkeit. In: Alkohol und Tabak, Medizinische und Soziologische Aspekte von Gebrauch, Missbrauch und Abhängigkeit. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-48634-4_8
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