Auszug
Mein Beitrag zu diesem Symposium bezieht sich auf einige Beispiele österreichischer Malerei aus den 1950er bis 1970er Jahren, die den Genres des Exotismus und Primitivismus zugerechnet werden können. Hedwig Saxenhuber hat als Kuratorin dieser Ausstellung aus der Sammlung des MUSA auch malerische und grafische Arbeiten ausgewählt, die nicht unbedingt zu den bekannten Seiten der österreichischen Nachkriegsmalerei zählen, deren Motive bzw. Titel wie „Araberin“, „Negermädchen“ oder „Im Busch“ jedoch die Überlegung erlauben, was es mit diesen künstlerischen Imaginationen des Fremden und Anderen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf sich hat. Aus heutiger Perspektive erscheint uns die naive Hinwendung europäischer Künstler der Spätmoderne zu einer erträumten Welt des Orients oder Afrikas einigermaßen fremd. Zwar kennen wir die Bedeutung primitivistischer Tendenzen für die Genese der künstlerischen Moderne, beginnend bei Gauguin und von großem Einfluss auf Expressionismus, Kubismus und Surrealismus, doch haben wir es dabei mit Entwicklungen vom späten 19. Jahrhundert bis zur Zwischenkriegszeit zu tun.
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Carry Hauser, in: Carry Hauser 1895–1985, Ausstellungskatalog Frauenbad, Baden bei Wien, 1989, S. 94.
Frantz Fanon, Schwarze Haut, weiße Masken, Frankfurt a. M., Suhrkamp, 1985, S. 8.
Friedensreich Hundertwasser, „Offener Brief an den Kultursenator der Freien und Hansestadt Hamburg,“ 1959, zit. nach: Hundertwasser Friedensreich Regentag (Ausstellung im Museum Ludwig, Köln), Glarus, Verlag Gruener Janura, S. 133.
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Kravagna, C. (2008). Exotische Fantasien in der österreichischen Malerei der Nachkriegszeit. In: Saxenhuber, H. (eds) Kunst + Politik/Art + Politics. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-09461-7_13
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