Nyctaginaceae

Zusammenfassung

Kräuter oder Holzpflanzen mit gegenständigen (selten wechselständigen), ungeteilten, nebenblattlosen Blättern. Blüten einzeln oder in verschieden gestalteten Blütenständen vereinigt; die letzteren zum Teil mit prächtig gefärbten Hochblatthüllen (z. B. Pseudanthien bei Bougainvillea). Einzelblüten meist regelmässig, klein und unscheinbar bis gross und prächtig gefärbt, zwittrig oder durch Reduktion eingeschlechtig; Blütenhülle einfach (bei Mirabilis durch kelchartige Hochblatthülle scheinbar doppelt), meist 5zählig und an der Basis röhrig verwachsen; Staubblätter in wechselnder Zahl, 5 (oder mehr) —1; Fruchtknoten oberständig mit einer Samenanlage mit 2 Integumenten. Nussfrüchte, die von der bleibenden, sich zu einem sogenannten Anthokarp entwickelnden Basis der Blütenröhre umschlossen werden. Samen meist mit reichlichem Nährgewebe (Perisperm).

Schlussbetrachtungen

In chemischer Hinsicht sind die Nyctaginaceen typische Vertreter der Centro- spermen (hinsichtlich Umgrenzung vgl. Bd. 3, S. 76): Sie erzeugen an Stelle der Anthocyane Betacyane und Betaxanthine. Soweit andere Beobachtungen vorliegen (Raphiden, Phenolgarnituren, Vorkommen von Saponinen und Protoalkaloiden, Akkumulation von KN0₃, Pinit), sind diese ebenfalls in bester Übereinstimmung mit Einreihung der Familie in die Centrospermen.

Wichtig erscheint die Tatsache, dass aus allen diesbezüglich untersuchten Nyctaginaceen Pinit isoliert werden konnte. In diesem Merkmale scheinen sie gänzlich mit der von der Mehrzahl der Centrospermen durch das Fehlen von Betacyanen abweichenden Familie der Caryophyllaceen übereinzustimmen. Dies zeigt wiederum, dass die Caryophyllaceae in biochemischer Hinsicht weniger stark von den übrigen Centrospermen abweichen als dies bei Überbetonung des Pigmentmerkmales anscheinend der Fall zu sein scheint.

Vgl. ebenfalls die Diskussionen bei den Aizoaceae, Amaranthaceae, Caryophyllaceae und Chenopodiaceae in Bd. 3 und bei den Phytolaccaceae (S. 310) und Portulacacea (S. 387).