Das Hauptwerk „Die Akustik“

Zusammenfassung

Die 1768 in Leipzig gegründete „Fürstlich Jablonowskische Gesellschaft der Wissenschaften“, die auf eine Stiftung von Joseph Alexander Prußb Fürst von Jablonow (1712–1777) zurückgeht, vergab regelmäßig goldene Preismedaillen für die besten Arbeiten über Themen aus der polnischen Geschichte, der politischen Ökonomie, der Physik und der Mathematik. Als mathematische Aufgabe für das Jahr 1797 wurde das Thema gestellt: „Entwurf einer allgemeinen Theorie der Akustik und der dabei vorkommenden Hauptsätze, nach den neuesten Untersuchungen und Entdeckungen“⁸. Wesentlich beteiligt an der Ausschreibung war der Leipziger Physiker und Mathematiker Karl Friedrich Hindenburg (Ebstein 1905a, 446). Chladni hatte zu ihm schon mehrere Jahre einen guten Kontakt. Die Preisaufgabe war in lateinischer oder französischer Sprache zu beantworten, und der Einsendeschluß war Ende März 1798. Chladni beteiligte sich an der Ausschreibung und verfaßte eine Arbeit, die 21 handschriftlich geschriebene Seiten in lateinischer Sprache mit dem Motto: „Quantum est, quod nescimus“ umfaßt⁹. Diese Schrift erhielt am 2.1.1799 den ersten Preis. In einem Brief vom 19.1.1799 an Hindenburg (Ebstein 1905a, 446) berichtete Chladni von seinem Plan, diese Schrift als Grundlage für ein großeres Werk über Akustik zu benutzen. Es war beabsichtigt, dieses Werk 1800 herausgeben zu können. Die Suche nach einem geeigneten Verlag erwies sich als schwierig, keinesfalls wollte er es wieder, wie 1787, bei Weidmanns Erben und Reich in Leipzig publizieren lassen (Ebstein 1905a, 447). Schließlich erschien das Buch mit einer Widmung an die Batavische Gesellschaft der Wissenschaften zu Haarlem im Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig Anfang 1802 unter dem schlichten Titel „Die Akustik“.