Zusammenfassung
Auch für die Geschichte der Internationalen Mathematiker-Kongresse bildet der Erste Weltkrieg eine tiefe Zäsur. Als wäre der Kriegsschäden nicht genug gewesen, setzten die aufgestachelten Emotionen nach Kriegsende das Zerstörungswerk fort. So wurde von den Franzosen im nun französisch gewordenen Strassburg mit zweifelhafter Legitimation 1920 ein Internationaler Mathematiker-Kongress durchgeführt, an dem teilzunehmen den deutschen Mathematikern verwehrt wurde. Auch zum darauffolgenden Kongress, der 1924 in Toronto stattfand, wurden die deutschen Mathematiker nicht zugelassen. Erst für Bologna 1928 konnte man sich wieder dazu durchringen, die volle Internationalität anzustreben. Dass dieser Richtungswechsel nicht mit letzter Klarheit vollzogen wurde, verärgerte nun wiederum einen Teil der deutschen Mathematiker, zu deren Wortführer sich Ludwig Bieberbach machte. Bieberbach setzte sich vehement dafür ein, dass den an deutschen Schulen tätigen Mathematikern die Teilnahme am Kongress in Bologna verboten werde. Hilbert wandte sich gegen diese Einstellung. Schliesslich nahm trotz dieses mit scharfen Worten ausgetragenen Meinungskampfes eine Gruppe von rund 60 deutschen Mathematikern am Kongress teil.
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Frei, G., Stammbach, U. (1994). Internationaler Mathematiker-Kongress 1932. In: Die Mathematiker an den Zürcher Hochschulen. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-8542-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-8542-3_2
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-7643-5078-9
Online ISBN: 978-3-0348-8542-3
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