Zusammenfassung
Nirgendwo scheint die Scharlatanerie und Geschäftemacherei ein ertragreicheres Betätigungsfeld zu besitzen als bei der Instandsetzung von Mauerwerk. Was wurde seit vielen Jahrzehnten den Hausbesitzern nicht schon alles angedreht: Belüftungsröhrchen nachKnapenKunststoffröhrchen als Mauerlunge, Umluftkanäle verschiedenster Bauart, Kosmospappe-Verfahren mit bituminierten, profilierten Wellpappen, Sperrputze auf Zementbasis, Verfliesen der Sockelzonen oder ganzer Erdgeschosswände, Luftschächte oder -kanäle vor der Wand, thermische Sanierung durch Beheizen der Wandflächen, Bohrlochinjektionen mit Wasserglas-und Bitumenlösungen als drucklose und unter Druck ausgeführte Infusion, passive elektrophysikalische Verfahren z.B. nachErnst/TraberEntstrahlungsgeräte, Mauerentfeuchtung durch drahtlose Elektroosmose oder Magnetokinese und andere elektrische Zauberkästchen aller Art. Ganze Straßenzüge in unseren Städten und Dörfern künden vom großen Verkaufserfolg dieser Branche. Dabei kann festgestellt werden, dass diese Verfahren völlig nutzlos sind. Im Gegenteil, sie haben sich durchaus als schädlich erwiesen, da z.B. in den Hohlräumen der Belüftungsröhrchen sich zumeist ein Mikroklima entwickelt, welches zusätzliches Kondenswasser bildet und folgerichtig die Durchfeuchtung der Mauer erhöht.
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Maier, J. (2002). Instandsetzungsmaßnahmen. In: Handbuch Historisches Mauerwerk. Bauhandbuch. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-8116-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-8116-6_7
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-9443-2
Online ISBN: 978-3-0348-8116-6
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