Zusammenfassung
Eine wichtiger Grundsatz bei der Organisation des Nektar-sammelns von Honigbienenvölkern ist die Arbeitsteilung zwischen den Sammlerinnen — Bienen, die außerhalb des Stockes den Nektar sammeln — und den Nektarabnehmerinnen — etwas jüngeren Bienen, die im Stock den Nektar weiterverarbeiten. Sie tun dies entweder dadurch, daß sie ihn an hungrige Stockgenossinnen weitergeben, oder dadurch, daß sie ihn zum späteren Verbrauch in Zellen einlagern (Abbildung 6.1). Durch diese Spezialisierung der Bienen auf verschiedene Bereiche der gesamten Nektarversorgung erhöht das Bienenvolk zweifellos die Effizienz seines Energieeintrags. Wenn beispielsweise eine Sammlerin eine reiche Nektarquelle gefunden hat, kann sie sich darauf konzentrieren, diese — bevor sie wieder versiegt — auszubeuten, anstatt ihre Arbeitskraft zwischen Sammeln und Verarbeiten aufteilen zu müssen. Gleichzeitig schafft diese Arbeitsteilung aber auch ein Abstimmungsproblem innerhalb des Bienenvolkes, weil die Nektarsammel- und die Nektarverarbeitungsrate im Gleichgewicht gehalten werden müssen, wenn der Gesamtprozeß reibungslos ablaufen soll. Übersteigt die Sammelrate die Verarbeitungsrate, dann entstehen nach der Rückkehr der Sammlerinnen zum Stock Verzögerungen bei der Übergabe der Nektarladungen. Im umgekehrten Fall, wenn also die Verarbeitungsrate — oder genauer gesagt, die Verarbeitungskapazität — die Sammelrate übersteigt, bleiben die Nektarabnehmerinnen unterbeschäftigt.
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Seeley, T.D. (1997). Koordination von Nektarsammlung und -verarbeitung. In: Honigbienen. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7833-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7833-3_6
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