Zusammenfassung
Zwei Konstanten regieren die Proportionen eines gut gemachten Buches: Hand und Auge. Das gesunde Auge ist immer um zwei Spannen von der Buchseite entfernt, und alle Menschen fassen Bücher auf die gleiche Weise an.
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Literatur · Chronologisch
Gustav Milchsack: Kunst-Typographie. In: Archiv für Buchgewerbe,Heft 8: 291–295; Heft 10: 365–372. Leipzig, 1901. — Versuch eines kenntnisreichen Bücherfreundes, die Schönheitsgesetze alter Bücher aufzuspüren. Glaubt, in rationalen Zahlen ausdrückbare Randverhältnisse aufstellen zu können.
Edward Johnston: Manuscript and Inscription Letters Second edition. London: John Hogg, 1911. Plate 1. — Empirisch festgestellte Randverhältnisse in Zahlen; in dem einzigen vorgeführten Beispiel unanfechtbar.
Edward Johnston: Writing 6 Illuminating, 6 Lettering Seventh edition. London: John Hogg, 1915. Pages 103–7. Plate xx. (Deutscher Titel: Handschrift, Zierschrift und angewandte Schrift.) — Auf Erfahrungen ruhende Maßtheorien über die Ränder. Auch hier nur Zahlenverhältnisse.
Friedrich Bauer: Das Buch als Werk des Buchdruckers Leipzig: Deutscher Buchgewerbeverein, 1920. — Das Werk eines Sachkundigen. Im ganzen noch gültig. Glaubt unter dem Einfluß Milchsacks und anderer an rationale Randverhältnisse.
E. W.Tieffenbach: Über den Satz im schönen Buch Berlin: Officina Serpentis, 1930. — Einer der wichtigsten Sätze dieses Bekenntnisses fällt nur nebenbei: Um das Format einer Seite zu bilden ist man immerhin etwas von der Größe des Papiers und dessen Größenverhältnissen abhängig. Leider kein gutes Deutsch, und schade, daß dieser richtige Gedanke nicht weiter verfolgt wird.
Jan Tschichold: Die Maßverhältnisse der Buchseite, des Schriftfeldes und der Ränder. In: Schweizer Graphische Mitteilungen, 65,294-305. St. Gallen, August 1946. — Früher Versuch des Verfassers. Enthält mehr Feststellungen als Theorien. Viele Illustrationen.
Joh. A.Van De Graaf: Nieuwe berekening voor de vormgeving. In: Tété, 1946,95–1oo. Amsterdam, November 1946. — Zeigte die einfachste Art der Neunteilung von Breite und Höhe des Papiers.
Hans Kayser: Ein harmonikaler Teilungskanon Zürich: Occident-Verlag, 1946. — Geistvoll und tief wie alle Bücher dieses Mannes. Enthält den Hinweis auf den im Bauhüttenbuch Villards de Honnecourt versteckten Teilungskanon.
Jantsci-Iichold: Die Proportionen des Buches. In: Der Druckspiegel, io, 8–18,87–96,145–150. Stuttgart, Januar, Februar, März 1955. — Geschrieben 1953. Erste Publikation des Verfassers mit dem von ihm ermittelten spätmittelalterlichen Schreiberkanon. Zahlreiche Diagramme und Abbildungen. Zum Teil durch die vorliegende Abhandlungen überholt.
Jan Tschichold: Bokens Proportioner (Buchform des vorigen Aufsatzes in schwedischer Sprache.) Göteborg: Wezäta, 1955. — Schön gedruckte Ausgabe, zweifarbiger Druck. Eins der Schönsten schwedischen Bücher des Jahres.
Jan Tschichold: De proporties van het boek. ( Dasselbe, holländisch.) Amsterdam: Intergrafia, 1955.
Wolfgang Von Wersin: Das Buch vom Rechteck Ravensburg: Otto Maier, 1956. — Interpretation der Eigenschaf-ten der wichtigeren Rechtecke und ihrer Rolle vornehmlich in der Baukunst. Handelt nicht vom Buche.
RailM. Rosa Rivo: Divina proportio typographica Krefeld: Scherpe,1961. — Schön gemachtes Buch mit musterhaften Figuren. Stützt Tschicholds Fund des spätmittelalterlichen Schreiberkanons, Figur 5 Geht fehl in der erkennbaren Meinung, die Buchseite der Proportion 2:3 und diese Proportion überhaupt sei das allein Vollkommene.
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Tschichold, J. (1975). Willkürfreie Maßverhältnisse der Buchseite und des Satzspiegels. In: Ausgewählte Aufsätze über Fragen der Gestalt des Buches und der Typographie. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7799-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7799-2_7
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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Online ISBN: 978-3-0348-7799-2
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