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Zusammenfassung

Die Niederschrift einer Gedankenfolge wird vom Verfasser in Gruppen zusammengehöriger Sätze gegliedert; diese Satzgruppen nennen wir Absätze. Früher wurden sie auch Paragraphen genannt. Das heutige unschöne Paragraphzeichen § ist nichts anderes als eine verkommene Variante des mittelalterlichen Zeichens q, das ursprünglich auch inmitten fortlaufender Zeilen erscheinen durfte und farbig geschrieben wurde. Es bezeichnete den Anfang einer neuen Satzgruppe. Im späten Mittelalter begann man diese Satzgruppen mit einer neuen Zeile einzuleiten, hielt aber an dem Brauch fest, das Absatzzeichen, meist in roter Farbe geschrieben, davorzusetzen. Einige Frühdrucker haben es auch als Type geschnitten und schwarz mitgedruckt. Ursprünglich aber wurde es in den Inkunabeln noch rot vom Rubrikator (der von dieser Arbeit seinen Namen ableitet: rubrum = rot) eingeschrieben. Der Platz dafür mußte vom Setzer freigelassen werden. Das Einschreiben der Paragraphzeichen unterblieb aber oft, und man fand schließlich, daß der Gevierteinzug — wie wir diesen leeren Raum heute nennen — auch ohne das rote Zeichen darin den Absatz genügend und sicher kennzeichnet.

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© 1975 Springer Basel AG

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Tschichold, J. (1975). Warum Absatzanfänge eingezogen werden müssen. In: Ausgewählte Aufsätze über Fragen der Gestalt des Buches und der Typographie. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7799-2_12

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  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

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