Zusammenfassung
Der Beitrag geht der Frage nach, in welchen Bildern man über Städte nachdenkt und spricht und welches die Folgen bestimmter Vorstellungen sein können. Die Alltagssprache nimmt oft Bezug auf Naturbilder. Wir sprechen vom Häusermeer, vom Asphaltdschungel und von der Betonwüste. Oder möglicherweise bemerkt man den Wald von Antennen auf den Wolkenkratzern und in den Strassenschluchten den Strom der Fahrzeuge. Wir benutzen den Zebrastreifen und stehen auf der Verkehrsinsel. Neben oder besser unterhalb solcher Verwendungen in der Alltagssprache spielen Naturbilder in den Theorien über Städte eine einflussreichere Rolle. Hier geht es nicht darum, welche der beiden Ebenen ursprünglicher ist und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Im Zentrum der folgenden Überlegungen steht der Einfluss, den solche Naturbilder über den Weg architektonischer und städtebaulicher Theorien auf die Gestalt der Stadt haben können. Oder, anders formuliert, diese Bilder werden zu Leitbildern und drücken damit einen normativen Anspruch aus: wie sollen die Städte sein und wie ist gemessen daran ihr gegenwärtiger Zustand?
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Föhn, A. (1996). Häusermeer oder Wellental?. In: Lesch, W. (eds) Naturbilder — Ökologische Kommunikation zwischen Ästhetik und Moral. Themenhefte Schwerpunktprogramm Umwelt. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7768-8_12
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