Zusammenfassung
Bei der vergleichenden Untersuchung des Hirnwachstums der Phasianidae und Passeres standen sich die Ontogenesetypen des relativ unabhängigen Nestflüchters und extrem abhängigen Nesthockers gegenüber, gleichzeitig aber auch das Wachstum eines im Sinne von Portmann (1942) rangniedrigen und eines ranghohen Vogelhirns. Unter dieser Komplikation litt die Einheitlichkeit der Darstellung, da oft nicht klar war, welchem der beiden Umstände eine Beobachtung zugeordnet werden müsse. Ich möchte deshalb den Versuch unternehmen, die dadurch entstandenen Unklarheiten zu beseitigen. Zunächst stellt sich die Frage, ob eine methodische Trennung des Ontogenesetypus von der zugehörigen Reifeform möglich ist, oder ob sie nicht vielmehr als völlig unlösbar miteinander verbunden zu betrachten sind. Portmann (1942) fand bei den Vögeln ganz allgemein den Reifeformen mit hohem Cerebralisationsgrad eine abhängige Ontogenese zugeordnet und sieht in diesem Zusammentreffen eine obligatorische Korrelation. Anders bei den Formen, welche auf einer niedrigeren Cerebralisationsstufe stehen. In diesen Gruppen findet man zwar in der Regel Nestflüchterjunge ausgebildet, ausnahmsweise kann aber auch der Nesthockerzustand auftreten. Dies ist bei den Tauben (Columbae) der Fall, die gleich den Phasianidae in die systematische Grossgruppe der Alectoromorphae (Gadow [1891 – 1893]) eingereiht werden und einen ähnlichen Hemisphärenindex wie die Phasianidae aufweisen Portmann ([1942]).
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Sutter, E. (1943). Das Hirnwachstum der Haustaube (Columba livia Gm.) im Vergleich zum Hirnwachstum der Passeres . In: Über das embryonale und postembryonale Hirnwachstum bei Hühnern und Sperlingsvögeln. Separatabdruck aus Denkschrift der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft, vol 75. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7282-9_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7282-9_6
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-7643-8051-9
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