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Georgius Agricola und der Basalt

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Georgius Agricola, 500 Jahre
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Zusammenfassung

Abraham Gottlob Werner1, der eigentliche Begründer der wissenschaftlichen Mineralogie und Geologie und deshalb in einem Atemzug zu nennen mit Georgius Agricola, dem Erneuerer der (antiken) Mineralogie, ging 1787 in der Abhandlung «Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten» erstmals öffentlich auf seine Vorstellungen von der neptunistischen Entstehung der Minerale und geologischen Schichtungen ein.2 Ihm sei die vulkanistische Deutung schon immer suspekt gewesen, doch hätten sich erst 1776, als er den berühmten Sächsischen Basaltberg, den bei Stolpen, besuchte und beobachtete, empirische Argumente ergeben. Hier fand ich nun auch nicht eine Spur von vulkanischer Wirkung, auch nicht das geringste Merkmal einer vulkanischen Erzeugung. Vielmehr bewies die ganze innere Struktur des Berges ganz das Gegenteil. Nun wagte ich es zuerst, öffentlich zu behaupten und zu beweisen: daß wenigstens nicht aller Basalt vulkanischen Ursprungs sein könnte, und zu letztern unter anderen der Stolpener unbezweifelt gehöre.

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Anmerkungen

  1. Zu Werner siehe jetzt Guntau, Martin: Abraham Gottlob Werner. (Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner, Bd. 75) Leipzig, Teubner 1984.; Dictonary of Scientific Biography. Vol 14, New York: Scribner’s Sons 1976, S. 256a–267b (A. Ospovat).

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  2. Werner, A.G.: Kurze Klassifikation und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dresden: Walther 1787, S. 25.

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  3. Siehe hierzu Werner, A.G.: Versuch einer Erklärung der Entstehung der Vulkane durch die Entzündung mächtiger Steinkohlenschichten. Höpfners Magazin für die Naturkunde Helvetiens 4 (1789), 239–254.

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  4. Zum wernerschen Vulkanismus und seiner Vulkantheorie vgl. Otfried Wagenbreth: Abraham Gottlob Werner und der Höhepunkt des Neptunismusstreites um 1790. In: Bergbau und Bergleute. Neue Beiträge zur Geschichte des Bergbaus und der Geologie. (Freiberger Forschungshefte, D11) Berlin (DDR): Akademie-Verlag 1955, S. 183–241.

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  5. Werner, A.G.: Bekanntmachung einer am Scheibenberger Hügel über die Entstehung des Basalts gemachte Entdeckung. Köhlers Bergmännisches Journal 1(1789), Bd 2, S. 845ff., hier S. 848ff.

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  6. Vgl. auch Widenmann, J.F.W.: Beantwortung der Frage: Was ist Basalt? Ist er vulkanisch oder ist er nicht vulkanisch? (Preisschrift). Höpfners Magazin für die Naturkunde Helvetiens 4(1789), S. 135–212; hier S. 196.

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  7. Guettard, J.E. (a): Mémoire sur quelques montagnes de la France qui ont été des Volcans. Mémoires de l’Académie Royale des Sciences à Paris pour 1752 (1756 und 1761), S. 27ff.;

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  8. Guettard, J.E. derselbe (b): Mémoires sur differentes parties des sciences et des artes. Tome 2, Paris 1770, S. 226–277: «Mémoire sur le Basalte des anciens et des modernes».

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  9. Vgl. Hamilton, W.: Briefe über die nördliche Küste der Grafschaft Antrim, die natürliche Geschichte ihrer Basalte. Aus dem Englischen [London 1776] übersetzt, und nebst einer Abhandlung des Herrn Berghauptm. von Veitheim über die Bildung des Basalts. Hrsg. von Lorenz Crell. Leipzig: Weygand 1787.; darin A.F.von Veitheim (a): Über die Bildung des Basalts und der vormaligen Beschaffenheit der Gebirge in Deutschland (S. 133–177; hier S. 143), sodann (b): Gedanken über die Bildung des Basalts und die vormalige Beschaffenheit der Gebirge in Deutschland. Neue verbesserte Auflage. Braunschweig: Schulbuchhandlung 1789; J.F.W.Widenmann (wie Anm.4).

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  10. Voigt, J.C.W.: Mineralogische und bergmännische Abhandlungen. 3 Teile, Leipzig: Müller 1789–1791; hier T1 2, S. 193 (vgl. auch S. 198).

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  11. Desmarest, N.: Mémoire sur l’origine et la nature du basalte à grandes colonnes polygones, dterminées par l’histoire naturelle de cette pierre, observée en Auvergne. Mémoires de l’Académie Royale des Sciences à Paris pour 1771 (und 1773).

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  12. Intelligenzblatt der allgemeinen Litteratur-Zeitung Nr.57 (20.X.1788), S. 484f. Wiederholt als A.G. Werner (wie Anm.4); vgl. auch denselben: Über das Vorkommen des Basalts auf Kuppen vorzüglich hoher Berge. Köhlers Bergmännisches Journal 2(1789), Bd 1, S. 252–260; sowie das <Schreiben des Kgl. preuß. Bergrats Eversmann an den Herrn Insp. Werner über eine von ihm an dem berühmten Basaltberge König-Arthur-Sitz bei Edinburg [...] gemachte ganz conforme Beobachtung mit der des letzteren am Scheibenberger Hügeb. Köhlers Bergmännisches Journal 2(1789), Bd 1, 485ff.; Zur Vulkanismus-Neptunismus-Kontroverse um den Basalt vgl. aus der älteren Literatur neben O. Wagenbreth (wie Anm.3) Lasaulx, A.von: Der Streit über die Entstehung des Basalts. (Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge. Serie 4, Heft 76) Berlin: Lüderitzsche Verlagsbuchhandlung 1869. 38 SS. (S. 117–156).;

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  13. Engelhardt, Wolf von: Neptunismus und Plutonismus. Fortschritte der Mineralogie 60(1982), Heft 1, S. 21–43, und die Literatur, die genannt und diskutiert wird bei Fritscher, B.: Vulkanismusstreit und Geochemie. Die Bedeutung der Giemie und des Experiments in der Vulkanismus-Kontroverse. (Boethius, Bd 25) Stuttgart: F. Steiner 1991, S. 2–7.;

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  14. sowie Krafft, F.: Alexander von Humboldts «Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein» und die Neptunismus-Vulkanismus-Kontroverse um die Basalt-Genese. In: Studia Fribergensia. Vorträge des Alexander-von-Humboldt-Kolloquiums in Freiberg vom 8. bis 10. November 1991 aus Anlaß des 200. Jahrestages von A. v. Humboldts Studienbeginn an der Bergakademie Freiberg. (Beiträge zur Alexander-von-Humboldt-Forschung, Bd 18) Berlin: Akademie-Verlag 1994, S. 117–150.

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  15. Voigt, J.C.W.: Berichtigung über die neue Entdeckung von dem Herrn Akademie-Inspektor Werner. Intelligenzblatt der allgemeinen Litteratur-Zeitung Nr.60 (vom 23.XI.1788), S. 510–512; dann ebenfalls in Köhlers Bergmännisches Journal 2(1789), Bd 2, S. 856ff.;

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  16. Werner, A.G.: Antwort auf Herrn Bergsekretät Voigts im Intelligenzblatt [...] eingerückten sog. Berichtigung meiner [...] Entdeckung. Ebenda S. 872ff. (ebenfalls zuvor im Intelligenzblatt). J.C.W.Voigt druckte weitere Erklärungen in seinen Abhandlungen (wie Anm.7), T1 2, S. 145–190 und 191–238, ab.

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  17. Siehe auch Köhlers Bergmännisches Journal 1(1788), Bd 1, S. 378. Im ganzen waren sechs Arbeiten eingereicht worden; den Sieg trug mit geringer Stimmenmehrheit die 80 Seiten umfassende Schrift des Werner-Schülers und überzeugten Neptunisten J.F.W Widenmann (wie Anm.4) davon. Voigts, J.C.W.: Beantwortung der Frage: Was ist Basalt? Ist er vulkanisch oder ist er nicht vulkanisch?, ebenfalls erschienen in Höpfners Magazin für die Naturkunde Helvetiens 4(1789), 213–232, unterlag wegen ihres geringen Umfang knapp.

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  18. Schreiben eines unparteiischen Beobachters an den Herausgeber über die jetzige Streitigkeit wegen der Entstehung des Basalts. In: J.C.W. Voigt: Abhandlungen (wie Anm.7), T1 1, S. 99–140.

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  19. Hall, J.: Experiments on Whinstone and Lava. Transactions of the Royal Society of Edinburgh 5(1805), 43–75. Siehe hierzu jetzt Bernhard Fritscher (a): Die «James Hall-Sammlung» in Keyworth. Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 11(1988), 27–34, sowie denselben (b): Die Verwissenschaftlichung der Geologie. Zur Bedeutung phänomenologischer und konstruktiver Erfahrungsbegriffe im Vulkanismusstreit. Sudhoffe Archiv 73(1990), S. 22–44, und (wie Anm.9), bes. S. 52ff.

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  20. Die noch weitgehend am Habitus orientierte Vorstellung von der Basalt-Kristallisierung auf trocknem Wege wird daraufhin vertreten etwa von Hamilton, W.: Bericht vom gegenwärtigen Zustand des Vesuvs und Beschreibung einer Reise in die Provinz Abruzzo und nach der Insel Ponza. Dresden: Walther 1787.; Voigt, J.C.W.: Mineralogische Reise von Weimar über den Thüringer Wald, Meiningen, die Rhönberge bis Bieber und Hanau (im Herbst 1786). Leipzig: Müller 1787, S. 29, und (wie Anm.11), S. 229.; Widenmann, J.F.W. (wie Anm.4), S. 181–183; vgl. jetzt B. Fritscher (wie Anm.9), S. 38–52.

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  21. Humboldt, A.von: Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein. Mit vorangeschickten, zerstreuten Bemerkungen über den Basalt der ältera und neuern Schriftsteller. Braunschweig: Schulbuchhandlung 1790, S. 9–74 (von insgesamt 126 Seiten!). Nachdruck (a): Mit einen Nachwort von Fritz Krafft «Alexander von Humboldt und die Neptunismus-Vulkanismus-Kontroverse». Darmstadt: Privatdruck «Die 10 der Montagsrunde» (in der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft) 1980; (b): Mit einem Nachwort «Marginalien zu Humboldts Schrift Mineralogische Beobachtungen ueber einige Basalte am Rhein (1790)» von Peter Kühn, Wolfhart Langer, Peter Schmidt. Freiberg: Privatdruck Bergakademie Freiberg o. X (1992).

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  22. Guettard, J.E.: vgl. Anm.5/b.

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  23. Siehe etwa Charles Singer et al. (Eds.): A History of Technology. Bd 1, Oxford: Clarendon Press 1954, S. 477, 506 (Steinbeile im Neolithikum), 675. Insgesamt siehe Hugo Blümner: Technologie und Terminologie der Gewerbe und Künste der Griechen und Römer. Bd 3, Leipzig: Teubner 1884 (Nachdruck Hildesheim: Olms 1969), S. 23–25.;

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  24. Forbes, Robert James: Studies in Ancient Technology. Bd 7, Leiden: E.J. Brill 1963, S. 90, 170f. und 175.

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  25. Humboldt, A.von: vgl. Anm.15, S. 65–67.

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  26. Siehe hierzu Krafft, Fritz: Der Naturwissenschaftler und das Buch in der Renaissance. In: F. Krafft; D. Wuttke (Hrsgg.): Das Verhältnis der Humanisten zum Buch. (DFG-Kommission für Humanismusforschung, Mitteilung 4) Boppard: H. Boldt Verlag/Bonn-Bad Godesberg: DFG 1977, S. 13–45, bes. S. 22–24.

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  27. Agricola, Georgius: De natura fossilium libri X. Basel 1546 (1558), p. 310.;

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  28. Agricola, Georgius: De natura fossilium libri X — Die Mineralien. Übersetzt und bearbeitet von Georg Fraustadt in Verbindung mit Hans Prescher. (Ausgewählte Werke, Bd. 4) Berlin (DDR): Deutscher Verlag der Wissenschaften 1958, S. 188.

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  29. Agricola, G.: vgl. Anm. 20, p.315/S. 194.; vgl. auch p.l72/S. 24 zur «Farbe», p.l78/S. 31 zur «Härte» und p.l81/S. 34/35 zur Säulenform des Stolpener Basalts.

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  30. Agricola, G.: vgl. Anm. 20, p.309/S. 186.

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  31. Kurt Sethe (Die Bau- und Denkmalsteine der alten Ägypter und ihre Namen. Sitzungsberichte der Kgl Preuß. Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. Klasse 1933, S. 894–909.) führt den griechischen Begriff auf ägyptisch bhn (bahan) zurück, den Namen des Grauwackeschiefers im Wadi Hammamat, der von den Ägyptern als Prüfstein des Goldes verwendet wurde.

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  32. Vgl. Blümner, H.: vgl. Anm.17; und seinen Artikel «Basalt». In: Paulys Realencyclopädie der Altertumswissenschaft. Neue Bearbeitung hrsg. von G. Wissowa. Bd. III 1, Stuttgart: Metzler 1897, Sp.37f.

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  33. In: G. Agricola (wie Anm.20), S. 288.

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  34. In: G. Agricola (wie Anm.20), S. 300.

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  35. Museum der Alterthumswissenschaft 2(1808), S. 57ff.; hier S. 69.

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  36. C. Plini Secundi Naturalis Historia, libri XXXVII. Recensuit et commentariis criticis indicibus instruxit Iulius Sillig. Bd. 5, Hamburg/Gotha: Perthes 1851.

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  37. Vgl. auch den «Literaturbericht für das Jahr 1933» von P. Kretschmer in: Glotta-Zeitschrift für griechische und lateinische Sprache 24(1936), S. 90.; Max Niedermann: Ghost words. Lat. celtis «ciseau». Museum Helveticum 2 (1946), 123–136 (hier S. 127f.).; Hjalmar Frisk: Griechisches etymologisches Wörterbuch. Bd 1, Heidelberg: C.Winter 1960, S. 222.

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  38. Kurt Tucholsky: Zwischen gestern und morgen. Eine Auswahl aus seinen Schriften und Gedichten. Hrsg. von Mary Gerold-Tucholsky. (rororo Taschenbuch 50) Hamburg: Rowohlt 1952, S. 110–113: «Kreuzworträtsel mit Gewalt» [1930].

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Krafft, E. (1994). Georgius Agricola und der Basalt. In: Naumann, F. (eds) Georgius Agricola, 500 Jahre. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7159-4_8

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