Zusammenfassung
Bemüht man sich, der Entwicklung des erzgebirgischen Schulwesens zu folgen, so muß man feststellen, daß Schulen in diesem zunächst ärmsten und am wenigsten kulturell erschlossenen Teil Sachsens erst relativ spät nachzuweisen sind und sich deren Existenz auch dann im wesentlichen auf einige Städte reduziert. Aus dem 13. und 14. Jahrhundert lassen sich nur zwei Städte nennen, die schon Schulen besaßen — Lößnitz und Wolkenstein. Einem Lößnitzer rector Scholarum begegnen wir in einer Urkunde von 1304,1 und Schütter zu Wolkenstein finden wir 1385 erwähnt.2 Ein deutlich regeres Bildungsstreben erwachte mit der Entdeckung der reichen Silbervorkommen im oberen Erzgebirge und dem daraus resultierenden raschen Wohlstand der beteiligten Städte, der Neugründung einiger Städte und dem durch bildungsinteressierte Städtebürger, meist Ratsherren, geforderten Aufrichten von Lateinschulen im eigenen Einflußbereich. Zuerst entwickelte sich aus einer unbedeutenden Siedlung die Stadt Schneeberg (1477), die zwischen 1481 und 1490 ihre Schule angelegt haben muß.3 Ihr folgte 1496 Annaberg, wo ab 1498 eine Schule nachweisbar ist.4
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Anmerkungen
Oesfeld: Histor. Beschreibung einiger merkwürdigen Städte im Erzgebürge. 1776.1, S. 184.
Köhler: Histor. Nachrichten von ⋯⋯ Wolkenstein. 1781, S. 35. Hans von Waidenberg verschrieb 1385 den Altarleuten am Wolkensteiner Gotteshause das Gut und Dorf Arnsfeld. Dafür sollten sie die Hohe Messe singen mit den Schüllern und uff der Orgel.
Stade: Geschichte des Lyzeums zu Schneeberg, 1. Teil, S. 4.
Jenisius. Annabergae historia, 1, 62b.
Mathesius. Chronica der Keyserlichen freyen Bergkstadt Sanct Jochimsthal/der zuuor die Conradsgrün genent war. 1562. Unter dem Jahr 1516.
Acta scholastica. Hrsg. von Bidermann, Teil IV, S. 70ff. (Eine kurze Geschichte der Marienberger Schule von Kreissinger).
Loa 10594. Visitation derer Kloster etc. 1540, BI. 297a.
Bergner. Beschreibung... des Städtchens Schellenberg. 1778, S. 147; Oesfeld: a.a.O., II, 113. Eine Urkunde vom Jahre 1521 erwähnt den Schulmeister. Hering: Geschichte des sächsischen Hochlandes. Bd. II, S. 34ff.
Loa 2001. GK. 1555. Bl. 90b: Schulmeister. Loa 2003. MK. 1577. Bl. 72a: Schulmeister. Ebenda, Bl. 69a: Schulmeister. Im Frühling des Jahres 1581 hatte Wildenfels noch keine Schule. Loa 1984. LK. 1581, Bl. 385b.
Loa 2004. MK. 1578, Bl. 345a.
Loa 2009. Generalartikel vom 8. Mai 1557, Bl. 248a.
Vornbaum: Evangelische Schulordnungen. Band 1, S. 251.
Meißnische Land- und Berg-Chronica 1589. Band 1, S. 301f.
Schwabe: Das Gelehrtenschulwesen Kursachsens von seinen Anfängen bis zur Schulordnung von 1580. Leipzig/Berlin 1914, S. 30ff.
Ebenda.
Ratsprotokolle 1519/20, Bl. 6, Ratsbeschluß vom 10.11.1520, Stadtarchiv Zwickau.
Ratsprotokolle 1518/19, Bl. 12, Ratsbeschluß vom 16.4.1519, ebenda.
Ebenda, Ratsbeschluß vom 9.12.1518.
Zwickauer Annalen des Paul Greff (Auszug von Petrus Aibinius). Landesbibliothek Dresden, Msc. d3, Bl. 9b.
Ratsprotokolle 1520/21, B1.18, Ratsbeschluß vom 4.2.1521, Stadtarchiv Zwickau.
Ordnung der Nawen rudij und yetztaufferichten Collegij yn Fürstlicher Stadt Zwickau. Leipzig 1523. Melchior Lotter d.Ä. In: Buchmuseum der Deutschen Bücherei Leipzig.
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© 1994 Birkhäuser Verlag
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Rosenbaum, U. (1994). Zur Entwicklung einiger städtischer Lateinschulen des sächsischen Erzgebirges unter dem Einfluß des Humanismus. In: Naumann, F. (eds) Georgius Agricola, 500 Jahre. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7159-4_14
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