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Gifte bei Georgius Agricola

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Book cover Georgius Agricola, 500 Jahre
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Zusammenfassung

Gifte sind noch heute nicht scharf abgrenzbar von Nichtgiften; Stoffe sind nicht Gifte schlechthin, sondern werden es nur durch ihre Wechselwirkung mit lebenden Organismen unter ganz bestimmten Wirkungsbedingungen. Diese Relativität oder Dialektik des Giftbegriffes war der Antike und dem Mittelalter, ja noch der angehenden Neuzeit weitgehend fremd, wenigstens soviel wir davon wissen. Hier besteht sicher noch Forschungsbedarf, denn das Erfahrungswissen über Gifte ist uralt. Implizit ist es — wie ich meine — älter als die Menschheit, da das Leben mit Giften in der Umgebung, in der Umwelt ein Erfordernis des Lebens ab initio darstellt. Gifte standen im Verständnis der frühen Geschichte stets in der Nähe von Magie, Hexerei, Beschwörungen, Dämonen. Anstatt rein stofflich verstanden zu werden, hatte ihre Wertung überirdische, religiös bzw. mystisch verbrämte Komponenten, ebenso wie man keinen scharfen Gegensatz annahm zwischen Gegengiften und Amuletten oder Talismanen. Insofern war der berühmte Satz Dosis sola facit venerium des Paracelsus anfangs des 16. Jahrhunderts ein Markstein für die künftige Entwicklung einer wissenschaftlichen Toxikologie, die wir erst zu Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts ansetzen, die mit Geburtswehen verlief und genaugenommen noch nicht abgeschlossen ist.1

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Literatur

  • Agricola, Georgius: Ausgewählte Werke. Gedenkausgabe des Staatlichen Museums für Mineralogie und Geologie zu Dresden. Hrsg. von Prescher, Hans und Mathé, Gerhard. Bände I bis X, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1956–1992.

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© 1994 Birkhäuser Verlag

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Müller, K. (1994). Gifte bei Georgius Agricola. In: Naumann, F. (eds) Georgius Agricola, 500 Jahre. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7159-4_12

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7159-4_12

  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

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