Allgemeine Regeln für die Präparation von Pfeilerzähnen zur Aufnahme von partiellen Kronen als Brückenanker

Zusammenfassung

Bei der Präparation der Pfeilerzähne für die Aufnahme von partiellen Kronen als Brückenanker besteht im allgemeinen eine starke Abhängigkeit von der Lehre Blacks für die Präparation von Kavitäten, die durch Karies entstanden, nach dem Grundsatz der «extension for prevention» zu erweitern und für die Aufnahme von Füllungen aus plastischen Materialien (Amalgame, Zemente, Goldfolien) zu gestalten sind. Dementsprechend werden in den proximalen Teilen möglichst breite und tiefe Nischen angelegt und okklusal breite und tiefe Kauflächenstufen eingeschliffen (Fig. 182). Diese tiefen Präparationen, die eine günstige Grundlage zur Herstellung innerer Reibungsretention schaffen, sind für die Pulpa relativ ungefährlich, weil durch die Karies ein vergleichsweise langsam fortschreitender Substanzverlust eingetreten ist, auf welchen die Pulpa mit Abwehrmaßnahmen reagieren konnte, die im Zahnschliff deutlich in Erscheinung treten und von innen nach außen als Zone der vitalen Reaktion, Zone der Transparenz und Zone der Trübung bezeichnet werden (Fig. 181). Diese Veränderungen sind als Abwehrmaßnahmen der Pulpa gegenüber den langsam vordringenden Noxen zu werten und verhindern auch bis zu einem gewissen Grade eine Schädigung der Pulpa durch die bei der Kavitätenpräparation auftretenden Reize. Bei völlig unversehrten Zähnen bestehen derartige Schutzmaßnahmen seitens der Pulpa nicht, wodurch auf große, plötzlich eintretende Substanzverluste nicht leicht rückgängig zu machende Schädigungen auftreten, die die Pulpa gefährden. Ganz allgemein muß man deshalb bei der Präparation der Pfeilerzähne nicht nur die notwendige Retentionskraft des Brückenankers anstreben, sondern auch Form und Zustand der Kronen der Pfeilerzähne beachten und die Präparation auf diese ausrichten, unter möglichster Schonung der Pulpa.