Zusammenfassung
Michelangelo wuchs auf in Florenz. Sein Vater, der glaubte, der Knabe sei zu einem gelehrten Berufe veranlagt, gab ihn einem Grammatiklehrer in die Schule, damit er sich den Wissenschaften widme. Aber den Knaben zwang ein übermächtiges inneres Bestreben, dem, was ihn ergriff, mit dem Zeichenstift Gestalt zu geben. Dieser Form galt all sein Mühen; er verwendete darauf soviel Zeit wie möglich. Da er von seinem Vater darum gescholten, oft sogar geschlagen wurde, tat er es heimlich und erlangte solche Übung, dass er mit grosser Sicherheit Gestalten völlig richtig zeichnen konnte. Er schloss Freundschaft mit einem Knaben, der bei dem Kunstmaler Domenico Ghirlandajo in die Lehre ging und ihn in die Werkstatt mitnahm. Dadurch erlangte er auch Zutritt in den Garten des Herzogs Lorenzo von Medici, wo antike Statuen aufgestellt waren und wo der Herzog von einigen Bildhauern Marmorblöcke bearbeiten liess. Michelangelo wurde von dem Verlangen ergriffen, den antiken Kopf eines Fauns nachzubilden. Er erbat sich ein Stück Marmor, und obwohl er den Meissel noch nie geführt hatte, gelang es ihm zum Verwundern. Der Herzog sah es. Das kindlich-gütige Wesen des Knaben gefiel ihm, und er beschloss, ihn zu fördern.
Niemand kann so natürlich und menschlich sein wie grosse Künstler.
Michelangelo
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Holzapfel, B., Balmer, H., Portmann, A., Bohnenblust, E. (1961). Michelangelo Buonarroti 1475–1564. In: Balmer, H. (eds) Antlitze Grosser Schöpfer. Wissenschaft und Kultur, vol 13. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6986-7_25
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