Zusammenfassung
Die Ascomyceten kennzeichnen sich, wie ihr Name sagt, durch die besondere Ausgestaltung ihrer Hauptfruchtform, des Ascus (Plural: die Asci). Wir fassen ihn als ein spezialisiertes Sporangium auf, das im idealen Falle die folgenden Merkmale aufweist:
-
a)
Er ist in den Kernphasen Wechsel eingebunden; in ihm spielen sich die Karyogamie (Abb.95, 1–3) und die unmittelbar darauf folgende Reduktionsteilung ab.
-
b)
Er läßt seine Sporen, die Ascosporen, durch «freie Zellbildung » entstehen. Bei den Phycomyceten erfolgte ja die endogene Sporenbildung durch Zerklüftung des Sporangienplasmas: dieses zerspaltet sich restlos in ein-oder mehrkernige Portionen (z.B. Abb.48 und 74), die sich abrunden und zu Sporen verselbständigen. Bei den Ascomyceten scheidet sich hingegen das Ascusplasma in einen funktionellen und einen vegetativen Anteil: das Plasma verdichtet sich um jeden einzelnen Ascuskern herum zu einer einkernigen Portion, die sich abrundet, mit einer Zellwand umgibt und zu einer Ascospore heranwächst (P. Heim, 1952; Moore und McAlear, 1962). In gewissen Fällen ist auch das Kinoplasma in Gestalt einer «Strahlensonne» (Abb.95, 4–7) am Herausdifferenzieren der Ascosporen beteiligt. Der zwischen den Ascosporen verbleibende Plasmarest wird Periplasma oder Epipiasma genannt; er macht bei manchen Ascomyceten einen Funktionswechsel durch und lagert als vegetative Aufgabe den heranwachsenden Ascosporen eine zusätzliche Wandschicht, das Epispor, an. Die funktionelle Differenzierung verläuft somit im Ascusplasma ähnlich wie im Oogonplasma der Peronosporaceen (Abb. 62).
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Gäumann, E. (1964). Ascomycetes. In: Die Pilze. Reihe der Experimentellen Biologie, vol 4. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6860-0_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6860-0_4
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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