Zusammenfassung
Unsere bisherigen Darstellungen vom Feinbau waren rein geometrisch beschreibender Natur, ohne zu fragen nach dem Stoff und nach dem, was den Zusammenhang des Stoffes gerade in dieser oder jener Anordnung bewirke. Wenn wir uns jetzt diesen Fragen zuwenden, so betrachten wir den Kristall als einen Gleichgewichtszustand, als einen Bau, bei dem sich die, wirkenden Kräfte so eingewogen haben, daß bei jeder Störung Rückwirkungen auftreten, die die Ordnung wieder herstellen. Zu einem derartigen Einwägen braucht man einander wiederstrebende Kräfte, anziehende und abstoßende.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Aufzeichnungen
Aus kurzzeitigem Abbau der herumirrenden « Benzoldoppelbindungen» (Resonanz).
Ein, auch mechanisch, recht befriedigendes Modell dieser einschichtigen (zwei dimensionalen) Kugelpackung erhält man durch gleich große, auf dem Spiegel einer Seifenlösung erzeugte Bläschen (Bragg).
Neben derartig rein mechanisch bestimmten Dichtezahlen spielen heute in der Kristallkunde noch solche eine Rolle, die aus den röntgenographisch gewonnenen Zellabmessungen und dem theoretischen chemischen Formelgewicht ermittelt werden (siehe S. 82).
Siehe hier auch Leerstellen (S. 161 u. S. 268).
Überhaupt erwies sich das Gebiet der Legierungsphasen in den vergangenen Jahrzehnten als reiche Fundgrube für kristallchemische Besonderheiten. Neben gewöhnlichem isomorphem Ersatz: Überstrukturen, Einlagerungen in an sich stabilen Gittern, Verbindungen mit einfachem, oft aber auch merkwürdig großzahligem Anteilsverhältnis der Komponenten (unter entsprechend großem Elementarkörper). Dabei ergaben sich eigenartige Beziehungen nicht nur zu den Quotienten der Atomradien, sondern auch zum chemischen Charakter und zur Valenz der beteiligten Atomsorten (Hume-Rothery, Laves, Zintel, Dehlinger).
«Deformiert» weist hier natürlich nur auf die Möglichkeit geometrischer Zuordnung hin, nicht etwa auf Auswirkungen mechanischer Verformung. Der geeignetere Ausdruck «verzerrt» ist in der Kristallographie leider zur Kennzeichnung der morphologischen Auswirkungen ungleicher Zentraldistanz an sich gleichwertiger Flächen schon mit Beschlag belegt (siehe S. 38).
Für die einzelnen festen Zustandsformen wird — besonders bei einer bestimmten Art der Umwandlung — s. später — häufig die Bezeichnung mit griechischen Buchstaben gewählt. Leider aber hat sich noch keine einheitliche Handhabung hierfür eingebürgert, ob die Reihenfolge von oben herunter oder von unten herauf in der Temperaturskala gewählt werden soll.
Das thermodynamische Potential einer Einzelphase ist für die Masseneinheit gerechnet: ξ = ε − ηT + pυ, wo ε = innere Energie, η = Entropie, T = Temperatur, p = Druck, υ = Volumen.
Monotrop heißt die Umwandlung zwischen zwei festen Phasen dann, wenn ein Umwandlungspunkt (etwa weil über der Schmelztemperatur liegend) grundsätzlich nicht realisierbar ist. Gegensatz: Enantiotrop (umkehrbar!)
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1955 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Schmidt, W., Baier, E. (1955). Die Kristalle und ihr Stoff bestand. In: Lehrbuch der Mineralogie. Lehrbücher und Monographien aus dem Gebiete der Exakten Wissenschaften, vol 6. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6846-4_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6846-4_6
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-6847-1
Online ISBN: 978-3-0348-6846-4
eBook Packages: Springer Book Archive