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Zusammenfassung

Appenzell-Außerrhoden hat eine erstaunlich reiche und schöne Sennenkultur bewahrt, die auch in Innerrhoden und im Toggenburg, also im ganzen Alpsteingebiet, in Erscheinung tritt. Fahreimer mit gemalten Böden für die Alpfahrt, wohlklingende Kuhschellen, Halsbänder mit graviertem Messingbeschläg und bunter Wollfransenzier sind der Stolz hablicher Bauern. Zur Alpfahrt führen die Sennen und Geißbuben ihre klingenden Herden in der angestammten, mit Sorgfalt gepflegten Sennenruschtig an. Darin lebt noch alter, ungebrochener Küherstolz. Die einzigartige, farbenprächtige Appenzeller Sennentracht (S. 61) geht mindestens auf das 18. Jahrhundert zurück. Die rote, bestickte, stets offen getragene Weste, das sogenannte «Brusttuch» mit gravierten Silberknöpfen und die eng anliegende, schwefelgelbe Knielederhose, die «Gääle», die von messingbeschlagenen, ledernen Hosenträgern gehalten wird, entsprechen den damaligen Kleidersitten. Noch älter ist das schwarze, am Rande durchbrochene Lederkäppli, doch wird heute zur Alpfahrt und zur Sennenchilbi in der Regel ein schwarzer Filz- oder Plüschhut mit einem künstlichen Blumenkranz und flatternden roten und grünen Bändern aufgesetzt. Ein bunt mit Kühen und Sprüchen bedrucktes Hüfttuch kommt linksseitig unter dem Brusttuch zum Vorschein. Die gemusterten weißen Strümpfe sind über den Hosen eingerollt und mit Lederriemen befestigt. Bemerkenswert ist der reiche Zierat aus Messing und Silber, auf dem der Kuhreihen immer wieder dargestellt ist, so an der Kragenbrosche und an den Messingplatten der Hosenträger (S. 60), an den silbernen Schuhschnallen (S. 60) wie an den kostbaren Tabakpfeifen. Ein gestickter Kuhreihen ziert sogar die schneeweiße Hemdenbrust. An der schweren silbernen Uhrkette (S. 70) klingen alte Silbermünzen, Medaillen und Sinnbilder des Küherlebens. Die goldene Ooreschueffe, die Nachbildung einer Rahmkelle, baumelt an einer Schlange am rechten Ohrläppchen. Zur zünftigen Ausstattung eines Appenzeller Sennen gehört ferner die Fueterschlotte (S. 63), ein kurzer, knöpfbarer Kittel aus weißem Zwilch mit farbigen Zierstichen dem Rand entlang und gestickten Sonnensymbolen und Kühen auf dem Revers. Dieser Kittel wird mit oder ohne rotes Brusttuch zur langen Halbleinenhose mit den ledernen Hosenträgern getragen. Im Winter werden die braune, halbleinene Jacke (S. 63) und die Zipfelmütze vorgezogen. Die vollständige Sonntagstracht (S. 62) ist aus braunem Halbleinen.

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Schürch, L., Witzig, L. (1984). Ostschweiz. In: Trachten der Schweiz. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6751-1_5

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