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Die Anfänge des Turnens in Basel

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Turnen und Handball
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Zusammenfassung

Zur Überraschung der hiesigen Bürgerschaft unterhielten sich im Jahre 1800 die Schüler Andreas La Roche, Johann Jakob Stockmeyer, Ludwig Falkner, Daniel Bernoulli, Johann Jakob Merian und Peter Glatz in einem öffentlichen Gespräch am Gymnasium über die Aufnahme der Turnerei in unserer Stadt, weil ‹die Leibesübung ungemein viel zur Gesundheit und Abhärtung des Leibs thut: sie thut viel zur Gewandtheit, zu Schönheit und Anstand. Um dieses mit glücklichem Erfolge zu thun, würden wohl Anordnungen des Staates, oder wenigstens die Vereinigung sachkundiger und rechtschaffener Jugend- und Vaterlandsfreunde erfordert. O welch ein grosses Verdienst könnten sich solche durch die Einführung einer ächten Gymnastik erwerben!› Die ‹revolutionären› Gedankengänge der Basler Gymnasiasten blieben nicht nur in den eigenen Mauern unwiderrufen, sondern erwiesen sich in der Folge gar als wegweisende Elemente in der Entwicklung des Schweizerischen Turnwesens, das 1804 durch Heinrich Pestalozzi in Yverdon erstmals im Gruppenverband betrieben wurde und 1805 mit dem Fest der Älpler in Unspunnen seine frühesten organisatorischen Formen annahm. Bestanden die Programmteile der altüberlieferten Leibesübungen noch ausschliesslich aus den traditionellen Sparten Stein-stossen, Springen, Schnellauf und Schwingen, so wurde in Basel bereits im Jahre 1808 durch Samuel Hopf aus Thun ein eigentliches gymnastisches Turnen betrieben. Der junge Privatgelehrte liess, von seinem Gehilfen Ackermann lebhaft unterstützt, im Hause zum Steinkeller an der Schneidergasse 24 schulmässig Gymnastik unterrichten und erfüllte damit als erster die Forderungen der bewegungsfreudigen Gymnasiasten. Doch schon 1813 zwangen ihn Kriegsnot und schwache Frequenz des Unterrichts, unsere Stadt wieder zu verlassen und einem Rufe an die Stadtschule Burgdorf zu folgen. Aber der Drang zu turnerischer Entfaltung körperlicher Kräfte blieb bestehen. 1819 erteilte der Stadtrat dem gutempfohlenen Zürcher Theologiestudenten Heinrich Weile-mann aus Uster, einem Schüler des Nidwaldners P.A. Clias, der 1815 in Bern eine Turnanstalt gegründet hatte, die Bewilligung, eine gymnastische Anstalt für die Jugend einrichten zu dürfen. Damit wurde auch öffentlich anerkannt, dass das Turnen als Mittel zur Entwicklung und Erhaltung körperlicher Tüchtigkeit der physischen und psychischen Gesundheit des Menschen förderlich sei und deshalb eine Unterstützung durch die Behörden verdiene.

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© 1979 Springer Basel AG

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Meier, E.A. (1979). Die Anfänge des Turnens in Basel. In: Turnen und Handball. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6710-8_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6710-8_1

  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

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