Zusammenfassung
Oskar Wälterlin wurde am 30. August 1895 in Basel geboren. Sowohl sein Vater Leonhard wie auch seine Mutter Julia, geborene Siegrist, waren ursprünglich Baselbieter. Die Vorfahren, bis zur unmittelbar vorangehenden Generation, waren in der Landwirtschaft tätig gewesen. Erst Leonhard Wälterlin brach diese Linie, als er sich zunächst in der Kantonshauptstadt, dann in Basel selber zum Kaufmann ausbilden liess, und gleich nach dem Diplomabschluss für die Basler Lebensversicherungsgesellschaft zu arbeiten begann. Der Vater war ein pragmatisch gesinnter, nüchterner, gar ein wenig spröder Mann, der besonders nach seiner Beförderung zum Prokuristen ganz von seiner Arbeit in Anspruch genommen wurde. Und doch lässt sich das Erbteil des jungen Wälterlin im Bild des Vaters erkennen. Zielstrebigkeit, Ausdauer und ein bäuerlich gesunder Menschenverstand sollten später auch den Sohn kennzeichnen. Das Verhältnis zum Vater war entspannt, aber nie sehr herzlich. Der Sohn genoss die Spaziergänge und Zoobesuche an Feiertagen, zu denen ihn der Vater mitnahm, vermisste aber doch die menschliche Wärme, die ein abendliches Zusammensein bei Bastelarbeit oder Lektüre hätte vermitteln können.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen
Unbedingte Treue zu Freunden blieb ein lebenslanges Kennwort seines Charakters. Siehe hierzu die verschiedenen Hinweise in den Gedenkreden, die in der Broschüre Oskar Wälterlin, Zürich 1961, gesammelt sind.
Wälterlins sorgfältig ausgeführtes, unveröffentlichtes Tagebuch war einer der Versuche, durch die genaue schriftliche Erfassung dieser prägenden Vielfalt des Alltags beizukommen.
Siehe hierzu Oskar Wälterlin Bekenntnis zum Theater, Zürich 1955, p.38, mit dem Verweis auf die «Poeten der Romantik».
In bezug auf seine eigenen Versuche in Prosa hat Wälterlin wiederholt auf den Einfluss von Adalbert Stifter und Gottfried Keller hingewiesen.
Über diese stark nachwirkenden musikalischen Jugendeindrücke berichtet Oskar Wälterlin in der Schrift Entzaubertes Theater, Zürich 1945, p. 22.
Vgl. hierzu den Aufsatz «Mein Weg zum Theater», in Bekenntnis zum Theater, a. a. O., p.38ff., der auch die ganz frühen Theatereindrücke aufführt.
Als Mitglied der Theaterkommission vermittelte Zinkernagel dem Studenten Wälterlin die ersten Aufträge für die Theaterzeitung, die schon bald zu einem wichtigen Forum für den jungen Basler werden sollte.
In Bekenntnis zum Theater, a. a. O., p.39 hat Wälterlin diese spielerischen Versuche treffend als «lustige und übermütige Theaterkultur» gekennzeichnet.
Siehe hierzu die Dankesbezeugung an Isailowits in ibid., p.41.
Vgl. hierzu Günther Schoop, op. cit., passim, aber besonders p. 54ff.
Diese Gabe zur Freundschaft ist in den Gedenkblättern von Bekenntnis zum Theater, a. a. O., p.44 ff. schön bezeugt.
Rights and permissions
Copyright information
© 1981 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Loeffler, M.P. (1981). Kindheit und Jugend. In: Oskar Wälterlin. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6689-7_2
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6689-7_2
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-6690-3
Online ISBN: 978-3-0348-6689-7
eBook Packages: Springer Book Archive