Zusammenfassung
Wenn wir finden, daß der radioaktive Zerfall von Uran-235 so rasch geht, daß in jeweils 713 Millionen Jahren die Hälfte zerfällt, also verschwindet, dann genügt es nicht, zu registrieren, daß die «Halbwertszeit» 713 Millionen Jahre beträgt. Wir müssen vielmehr auch begreifen, daß vor eben diesen 713 Millionen Jahren die Menge an Uran-235 auf der Erde doppelt so hoch gewesen ist wie heute und vor 1426 Millionen Jahren viermal so groß wie heute war. Was wir noch an Uran-235 finden, ist also ein kläglicher Rest der einst vorhandenen Gesamtmenge. Würde die Entwicklung der Menschen sich um 713 Millionen Jahre verzögert haben, so stünden den Menschen nicht mehr 0,72 Prozent allen Urans als nutzbares Uran-235 zur Verfügung, sondern nur noch 0,36 Prozent. Ob mit einem so geringen Uran-235-Gehalt der Erze noch eine rentable Atomenergiegewinnung möglich wäre, sei dahingestellt.
Wir kennen keinen Weg, den Atomzerfall zu beschleunigen oder zu bremsen. Stets verläuft er nach dem von der Natur bestimmten Tempo und unverändert durch die Ewigkeiten des Kosmos. Damit gibt er Zeitmarken.
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Boschke, F.L. (1988). Zeitmarken unserer Kultur. In: Kernenergie. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6683-5_22
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6683-5_22
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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