Zusammenfassung
Wenn es nach den Forderungen und Ansprüchen der Internationalen Atomagentur ginge, so gäbe es auf der Welt kein Kilogramm Uran-Mineral, keinen Reaktor und kein Gramm Plutonium, das nicht erfaßt und kontrolliert würde. Schließlich läßt sich ja schon aus wenigen Kilogramm Plutonium eine Atombombe bauen. Wäre dann noch der Weltfrieden gesichert? Und wenn man gar daran denkt, welche Gefahr Unruhestifter, Terroristen oder Diktatoren bedeuten würden, kämen sie in den Besitz von Bombenmaterial oder auch nur Reaktorabfall — unvorstellbar. Also kann die Welt nur ruhig träumen, wenn alles radioaktive Material unter Kontrolle ist. Ist es das aber wirklich?
Wenn, wie in jedem Kriege, das Gute gesiegt hat, die Soldaten entlassen und (wieder) Arbeitslose geworden sind, die Diplomaten den «ewigen Frieden» besiegelt haben, dann tauchen die Politiker wieder auf, um neue internationale Institutionen zu schaffen, in unserem Fall eine Internationale Atomagentur. Der Zweck ist eindeutig: der wissenschaftlich-technische Erfahrungsaustausch, die Kontrolle von allem (nur darf das keine Belästigungen der Mitglieder beinhalten), die Einsetzung von Ausschüssen und Beratergremien, die Ab-haltung von Konferenzen und die Produktion einer Flut von Akten und Verlautbarungen.
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Boschke, F.L. (1988). Wenn Kontrollen versagen. In: Kernenergie. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6683-5_13
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