Zusammenfassung
Obwohl Bewußtsein und alle anderen Aktivitäten die Existenz eines Gehirns erfordern, gilt das Umgekehrte nicht. Das Gehirn arbeitet weiter, während wir in einem bewußtseinslosen Zustand sind, nichts wahrnehmen, beabsichtigen oder sprechen, weder Freude noch Schmerz empfinden. Diese Ungleichheit scheint dafür zu sprechen, daß das Gehirn die Quelle der fortdauernden geistigen Fähigkeiten ist. Das Gehirn ist ein ständig aktives Organ, selbst ohne Anreiz von außen. Vor vielen Jahren wiesen Gerard und ich nach, daß ein Froschgehirn selbst dann noch fortgesetzt Wellen elektrischer Veränderungen zeigt, wenn der Kopf vom restlichen Körper des Tieres abgetrennt ist. Wichtiger für unsere Diskussion ist aber die Tatsache, daß Variationen der Hirnströme in Form des Elektroenzephalogramms oder EEG, auch damn durch auf dem Kopf angebrachte Elektroden abgeleitet werden können, wenn eine Person ohne Bewußtsein ist oder schläft. Tatsächlich verändern sich diese «Hirnwellen», sobald man zu träumen beginnt. Wenn wir also das Wort «Gehirn» verwenden, sollten wir nicht nur seine körperliche Erscheinung oder die seiner Nervenzellen im Sinne haben, sondern auch an seine Aktivitäten denken, wie wir es bei anderen Organen, dem Herz oder dem Magen zum Beispiel, auch tun.
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Young, J.Z. (1989). Das Gehirn als Handlungsträger. In: Philosophie und das Gehirn. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6677-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6677-4_5
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