Zusammenfassung
Um die Ikonographie alter Postkarten zu verstehen, muß man sich vergegenwärtigen, daß das kulturelle Bildungsgut der Jahrhundertwende noch wesentlich von historischen und literarischen Vorstellungstraditionen geprägt war. Begriffe, Namen und Figuren aus der nationalen Geschichte, der Literatur, der Märchenwelt und der christlichen Legendenwelt waren fester Bestandteil des Schulwissens und der Allgemeinbildung und hatten Symbol- und Vorbildcharakter. Wer in den Genuß humanistischer Bildung gekommen war, wußte zusätzlich Bescheid über den Symbolcharakter der klassischen Helden und Sagen der Antike. Das ungebrochene Selbstverständnis des ‹Kulturbürgers› fußte auf der Tradition dieser Werte und auf der Verpflichtung zu ihrer kontinuierlichen Weiterpflege. Neben dem Schulwissen war zudem noch eine mündliche Tradition lebendig, die ein ebenso konkretes wie symbolträchtiges Wissen über Tiere, Pflanzen und Natur vermittelte.
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Weiss, P., Stehle, K. (1988). Das goldene Zeitalter der Postkarte. In: Reklamepostkarten. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6673-6_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6673-6_3
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-7643-1937-3
Online ISBN: 978-3-0348-6673-6
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