Zusammenfassung
So wie sein Verstand und Geschmack allgemein war, so war es auch sein Gefühl. Eben der Mann., welcher uns die kleinsten Schönheiten der Natur, und die feinsten Reitze der Tugend und Unschuld in seinen Gedichten so treu und wahr schildert, hatte auch einen äußerst feinen Takt für alles Lächerliche. Jede Schiefheit und Verschrobenheit der physischen und moralischen Natur wußte er rein aufzufassen und mit dem treffendsten Witze zu beleuchten. Seine Schriften enthalten nur einige seltene Spuren von komischer Kraft und satyrischer Laune. Einige Kunstrichter haben ihn dafür beynahe getadelt, und ihn mit Höflichkeit in das Gebiet der sanften und angenehmen Schilderey zurückgewiesen. Freylich lassen uns jene Stellen, so vortreflich sie auch sind, noch lange nicht das ausgezeichnete Talent von komisch grotesker Darstellung ahnen, wovon Geßners ältere Freunde kaum genug zu erzählen wissen. Aus eigner Erfahrung kann ich davon nicht sprechen.
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Wehrli, M. (1989). Johann Jacob Hottinger. In: Wehrli, M. (eds) Das geistige Zürich im 18. Jahrhundert. Birkhäuser Klassiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6671-2_19
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