Zusammenfassung
Allgemein zeigte sich, daß der zähe, natürliche Baustoff Holz sich vorzüglich für rationelle Brückenkonstruktionen eignete. Von allen Tragwerken aus gebogenen oder in Bogenform zusammengesetzten Hölzern boten die unterhalb der Fahrbahn liegenden und ähnlich wie ein Sprengwerk wirkenden Rippen hinsichtlich Stabilität, Festigkeit und Dauerhaftigkeit unzweifelhafte Vorteile gegenüber anderen Bauweisen. Es gab aber gewisse Voraussetzungen für den Erfolg ihrer Verwendung, die von vornherein zu beachten waren. Notwendig war vor allem eine gewisse Bauhöhe, also ein Abstand der Fahrbahn von dem höchsten Wasserstand, der genügend Platz für die Holzkonstruktionen verfügbar machte und diese vor den schädlichen Einwirkungen von Wasser und Feuchtigkeit bewahrte. Selbstverständlich war auch auf eine solide Zimmermannsarbeit und auf eine genügend feste Verbindung zwischen Fahrbahn und Tragwerk Wert zu legen. Art und Form der Bogenrippen waren weitgehend von der Verfügbarkeit geeigneter Hölzer abhängig. Eichenholz war stets dem Fichtenholze vorzuziehen, und eichene Bohlenbogen erwiesen sich eindeutig als vorteilhafteste Konstruktionsform. Zur Zeit der Entstehung der frühen Eisenbahnen in Deutschland gab es noch herrliche Eichenwälder, die für die ersten Eisenbahnbrücken über die Elbe einen vortrefflichen Baustoff in reichlicher Menge liefern konnten.
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Pottgießer, H. (1985). Auf hölzernen Bögen über die Elbe. In: Eisenbahnbrücken. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6662-0_6
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