Zusammenfassung
Die geheimnisvollste aller Symmetrien haben wir uns bis zum Schluß aufgespart: die Symmetrie der physikalischen Gesetze gegenüber einer Umkehr der Zeit. Wenn die Physiker davon sprechen, daß die Natur invariant gegenüber Zeitumkehr ist, so meinen sie damit, daß der Richtungspfeil der Zeit nicht durch die Naturgesetze bestimmt wird. Um mögliche Mißverständnisse auszuschließen, wollen wir uns zuerst eine präzise und anwendbare Definition der Invarianz gegen Zeitumkehr verschaffen, wie wir es ähnlich auch bei unserer Erörterung der Parität getan haben. Stellen wir uns vor, wir hätten irgendeinen physikalischen Prozeß in einem Film festgehalten und würden diesen Film rückwärts vorführen. Widerspricht der Prozeß, den wir dann in dem rückwärts laufenden Film beobachten, irgendwelchen Naturgesetzen? Sollte das nicht der Fall sein, würden die Physiker konstatieren, daß die Gesetze, denen der dargestellte physikalische Prozeß gehorcht, invariant gegen Zeitumkehr sind. (Durch diese „ operationale“ Definition wird auch dem naheliegenden Mißverständnis vorgebeugt, die Invarianz gegen Zeitumkehr hätte etwas mit der Möglichkeit zu tun, in der Zeit rückwärts zu reisen.)
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1990 Springer Basel AG
About this chapter
Cite this chapter
Zee, A. (1990). Der Geist des Schöpfers. In: Magische Symmetrie. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6658-3_16
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6658-3_16
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-0348-6659-0
Online ISBN: 978-3-0348-6658-3
eBook Packages: Springer Book Archive