Zusammenfassung
So chromstahlglänzend und kunstharzschimmernd sich unsere Küchen präsentieren—mit dem messingbestückten Reich indischer Hausfrauen können sie es an Pracht nicht aufnehmen. Schon in Hindu-Haushalten des Mittelstandes türmen sich die messingenen und, seltener, kupfernen Geräte neben dem Herd und auf hölzernen Gestellen, und bisweilen ergießt sich die Fülle sogar in den Wohnraum. Viele dieser Utensilien stammen aus der Mitgift der Frauen, denn in Indien ist es immer noch Brauch, Töchter für die Ehe reichlich mit Gütern auszustatten. Weitere Geräte werden vom Familienoberhaupt angeschafft, wenn man sie dringend benötigt oder auch, wenn man Geld investieren will. Als Legierung aus Kupfer und Zink ist Messing ja nicht nur relativ teuer, sondern auch, weil es leicht eingeschmolzen und wiederverwendet werden kann, ziemlich wertbeständig. Manches Gerät, schließlich, gelangt als Geschenk in den Haushalt. Bei Familienanlässen werden nämlich an Priester und Gäste oft Messinggegenstände verteilt. Solche Anlässe sind z. B. die Ausstattung der Knaben hoher Kaste mit der Schnur der Zweimal-geborenen, die Darbringung des Ahnenopfers oder die glückliche Rückkehr eines Familienmitgliedes von einer Pilgerreise.
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Haas, S. (1986). Spielzeug-Küchengerät. In: Hauser-Schäublin, B. (eds) Rund ums Essen. Mensch, Kultur, Umwelt, vol 1. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6653-8_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6653-8_8
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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