Zusammenfassung
Die Sperrung der Landwege erwies sich als Segen. Von neuen Anreizen zur Seefahrt verlockt, sollten die Europäer Schiffahrtswege nach überallhin entdecken. Die Wissenschaft der Kartographie erblühte zuerst auf den Meeren. Dort verlegten die Bedürfnisse der Seeleute das Interesse von Geographen und Kartenzeichnern vom Gesamtbild auf die Einzelheit. Die christliche Geographie war zu einem kosmischen Unterfangen geworden, mehr interessiert an einem allgemeinen Ort als an bestimmten Orten, stärker auf den Glauben als auf Fakten orientiert. Die Kosmosmacher bestätigten mit ihren Zeichnungen die Heilige Schrift, doch waren diese nutzlos für einen Kapitän, der eine Ladung Olivenöl von Neapel nach Alexandria bringen mußte.
Genug für uns, daß die verborgene Hälfte des Globus ans Licht gebracht wird, und die Portugiesen täglich weiter und weiter über den Aquator hinaus gehen. So werden unbekannte Küsten bald zugänglich werden; denn einer eifert dem anderen nach und bricht zu Mühsal und großen Gefahren auf.
Petrus Martyr (1493)
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Einige Literaturhinweise
Historiker der Seefahrt waren oft selbst leidenschaftliche Seeleute und die Literatur der Seefahrtsgeschichte wirkt daher besonders lebendig. Dadurch wurden ihre Schriften auch zu einer mächtigen Waffe in der weltweiten Schlacht um die Vorherrschaft auf den Meeren. Vergleiche zum Beispiel
Emily M. Beck, Sailor Historian: The Best of Samule Eliot Morison (1977). Morisons beredte Parteinahme für Kolumbus und die spanischen Seeleute kommt Armando Cortesâos Eloquenz und Gelehrsamkeit zugunsten der Portugiesen gleich, wie in The Mystery of Vasco da Gama (1973). Für einen größeren Zeitraum vergleiche Lionel Casson, Ships and Seamanship in the Ancient World (1971), and Vincent H. Cassidy, The Sea Around Them: The Atlantic Ocean, A. D. 1250 (1968). Eine gutbebilderte Einführung in den Schiffbau ist Björn Landström, The Ship (1961). Dover Publications verdanken wir einen preiswerten Nachdruck von A.E. Nordenskiölds unerläßlichem Facsimile-Atlas: to the Early History of Cartography with Reproductions of the Most Important Maps Printed in the XV and XVI Centuries (1973).
Uber Ptolemäus ist so wenig bekannt, daß es keine Biographien gibt, vergleiche jedoch The Geography of Claudius Ptolemy (E. L. Stevenson, Hg. und Übers. (1932). Für mögliche Quellen seiner Ideen und das Schicksal seiner Karten vergleiche: Peter M. Fraser, Ptolemaic Alexandria (1972), and R. Walzer, Arabic Transmission of Greek Thought in Medieval Europe (1945). Für den umfassenderen portugiesischen Kontext vergleiche: C.R. Boxers knappe und lesenswertes Werk The Portuguese Seaborne Empire, 1415–1825 (Penguin Books, 1969);
Jaime Cortesâo, A Expanse o Dos Portogueses No Periodo Henriquino (n. d.);
H.V. Livermore, A New History of Portugal (1969);
Edgar Pre-stage, The Portuguese Pioneers (1967). Zu Prinz Heinrich, vgl.: C. Raymond Beazley, Prince Henry the Navigator (1895);
E.D.S. Bradford, A Windfrom the North: The Life of Henry the Navigator (1960);
Richard H. Major, The Life of Prince Henry of Portugal (1868; 1967). Eine Standardquelle ist Gomes
Eannes de Zurara, The Chronicles of the Discovery and Conquest c f Guinea,verfügbar in Veröffentlichungen der Hakluyt Society, (C. Raymond Beazley and Edgar Prestage, Hg. und Übers., 1896). Zu Gama: Henry H. Hart, Sea Route to the Indies (1950);
K. G. Jayne, Vasco da Gama and his Successors, 1460–1580 (1910);
the Hakluyt Society Publications, A Journal of the First Voyage of Vasco da Gama, 1497–1499 (E.G. Ravenstein, Hg. und Übers.); Gaspar Correa, The Three Voyages of Vasco da Gama and his Viceroyalty (Henry D.J. Stanley, Hg. und Übers., 1869 ).
Glanz und Ruhm der Portugiesen in ihrem großen Zeitalter der Entdekkungen ist der Lusiade von Luis de Camoëns (1524?-1580) zu entnehmen, dem portugiesischen Homer, der in Englisch auch in einem Penguin-Nachdruck in einer hervorragenden Ubersetzung (1975) von William C. Atkinsons, illustriert von Henry H. Hart zu haben ist, Luis des Camoèhs and the Epic of the Lusiads (1962).
Eine anregende Einführung in die Rolle der Araber (positiv und negativ) in dieser Geschichte ist Henri Pirennes Mohammed and Charlemagne (1956), das der moslemischen Umschließung des Mittelmeers eine entscheidende, aber weithin umstrittene Rolle einräumt, und George E. Houranis Arab Seafaring in the Indian Ocean in Ancient and Early Medieval Times ( 1951 ). Zum größeren Kontext: Jacques Bergue, The Arabs (1964);
Bernard Lewis, The Arabs in History (1964);
I. A. Mayer, Islamic Astrolabists and Their Works (1956). Für die Rolle Chinas auf den Weltmeeren vergleiche zusätzlich zu den bereits oben aufgeführten Werken von Joseph Needham dessen Science in Traditional China (1981), The Grand Titration: Science and Society in East and West (1969), und Within the Four Seas: The Dialogue of East and West (1969);
Hajime Nakamura, Ways of Thinking of Eastern Peoples: India-China-TibetJapan (1964);
C.P. Fitzgerald, China: A Short Cultural History (1976), und The Chinese View of Their Place in the World (1971);
L. Carrington Goodrich, A Short History of the Chinese People (1958);
Marcel Granet, Chinese Civilization (1951);
René Grousset, The Rise and Splendour of the Chinese Empire (1958);
G. F. Hudson, Europe and China: A Survey of their Relations from the Earliest Times to 1800 (1931);
u rid die bewundernswerte Dokumentensammlung Joseph R. Levenson (Hg.), European Expansion and the Counter-Example of Asia, 1300–1600 (1967). Von besonderen Interesse für die Themen dieser Kapitel ist J.J.L. Duyvendak, China’s Discovery of Africa (1949). Für die Stellung der Palasteunuchen in der chinesischen Geschichte vgl. Marcel Granet, Etudes sociologiques sur la Chine (1953), und Taisuke Mitamura, Chinese Eunuchs (1970).
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Boorstin, D.J. (1985). Die Welt verdoppelt sich. In: Die Entdecker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6650-7_7
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