Zusammenfassung
So lief die Fahrt glücklich und unschuldig ab, aber nicht ohne Folgen. Es stieg Uli nach und nach doch zu Haupt, daß er da leicht zu einer reichen Frau kommen, glücklich werden könne. Denn so unsinnig es ist, so ist doch im gemeinen Sprachgebrauch Glücklichwerden und Reichwerden gleichbedeutend. Man hört ja so oft: «Der kann wohl, der ist glücklich gewesen im Heiraten und hat mehr als zehntausend Pfund erwybet. Freilich ist seine Frau ein Laschi und er hat viel mit ihr, aber was macht das, wenn man Geld hat? Das Geld ist doch die Hauptsache.» Von dieser allgemeinen und doch so unbegründeten Ansicht war Uli nicht frei, wollte er ja doch auch reich, ein Mann werden. Wenn er an Elisis Äußerungen dachte, die freilich im Nebel und im Regen getan waren, so kam es ihm immer wahrscheinlicher vor, daß es ihn nehmen würde, wenn er es recht begehrte. Der Bruder hatte ihn so freundschaftlich behandelt, so viel Zutrauen ihm gezeigt, daß er meinte, der würde wirklich nicht sehr darwider sein. Wenn es einer sein müßte, so wäre er ihm lieber als mancher Andere. Den Eltern, dachte er, wäre es wohl im Anfang nicht recht, und sie würden wüst tun; aber wenn einmal Elisi es erzwängt hätte, die Sache geschehen, so machte es ihm keinen Kummer, ihnen lieb zu werden.
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© 1989 Springer Basel AG
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Gotthelf, J. (1989). Uli kriegt Gedanken und wird stark im Rechnen. In: Muschg, W. (eds) Wie Uli der Knecht glücklich wird. Birkhäuser Klassiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6639-2_21
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