Zusammenfassung
Es traten eines Sonntagabends zwei gut angezogene Menschen in die Gaststube, nicht mehr ganz jung, hatten ein halbgelehrtes Aussehen; der eine war schwarzbraun, der andere flachshaarig, der eine trank seinen Wein aus einem Bierglas, der andere aus einem Spitzglas. Sie begannen bald mit einem Bauern eine Unterhaltung in einer Sprache, von der man nicht recht wußte, war es Berndeutsch in Hochdeutsch verwandelt oder Hochdeutsch in Berndeutsch. Sie frugen, wie man zufrieden sei mit der gegenwärtigen Regierung. Meine Bauern, diplomatisch vorsichtig, wie sie waren, zuckten die Achsel und brauchten die gewöhnliche Redensart: Man müsse zufrieden sein, daß es nicht noch schlechter ginge, besser könnte es aber auch gehen. Jene lachten auf und sagten, das meinten sie auch, aber kaum schlechter; die neuen Regenten seien gerade wie die alten, sie hätten das Volk vergessen und dächten nur an sich. Man solle nur bedenken, was in der Verfassung versprochen worden und was man gehalten. Das Volk sei unterdrückt, ja, und von Lasten erdrückt. Habe man etwa den Zehnten abgeschafft, wie in der Verfassung versprochen worden und der ehrenfeste und treue W. von U.
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Gotthelf, J. (1989). Zwei lustige Vögel und wie meine Bauern sie fliegen lehren. In: Muschg, W. (eds) Der Bauernspiegel. Birkhäuser Klassiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6637-8_40
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