Zusammenfassung
Es riß mich hinaus in die schöne Welt. Es war ein wunderschöner Maimorgen., ein echter Herrgottstag für die Vögel des Himmels und jedes fühlende Menschenherz. Es war zweiunddreißig Jahre, daß gerade auch so ein Morgen und ich acht Jahre alt war. Damals wanderte ich mit munterem Herzen und einem schönen Halstuch der Bettlergemeinde zu, und die Amseln tanzeten vor mir her mit ihren hellen Stimmen und schönen gelben Schnäbeln. Aber das muntere Herz und das schöne Halstuch schwanden, trotz allen den schönen Verheißungen, mit denen die Mutter mich munter gemacht, und zweiunddreißig Jahre verflossen mit derbem Ringen in der Welt und mir selbst. Ich hatte mir auch viel errungen, ich war in harter Schule, aber als ein vernünftiges Wesen ging ich daraus hervor, das seinen Schöpfer kennt und sich. Ich wanderte wieder mit munterem Herzen heute in die Welt hinaus und labte mich nicht an der Bettlergemeinde, sondern an Gottes Wunderpracht. Das Herz war mir offen, darum auch die Augen, die mit inniger Wonne schweiften von den grünen Buchenhügeln zu den in allen Farben lachenden Wiesen und über die schwellenden Fruchtfelder.
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© 1989 Springer Basel AG
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Gotthelf, J. (1989). Der schöne Tag. In: Muschg, W. (eds) Der Bauernspiegel. Birkhäuser Klassiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6637-8_34
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Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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