Zusammenfassung
Doch die gestrige Tagreise, die gehabten Gemütsbewegungen, verbunden mit allem Frühern, ließen mich am folgenden Morgen unwohl erwachen. Meine Wunde war wieder entzündeter, es fröstelte mich über und über, und heftiges Kopfweh lastete zentnerschwer über meinen Augen. Ich stund dennoch auf, glaubend, frische Morgenluft werde mir wohler machen. Zu Annelis Grab wollte ich, wollte es wieder grüßen, wollte es bitten, mein Schutzgeist zu bleiben, bis der gütige Vater uns zusammenführe. Mühsam trugen mich meine Schritte hin auf die mir wohlbekannte Stätte, wo die Kindbetterin besonders ruhte. Dort sank ich ins feuchte Gras und dachte unserer Scheidestunde, seines letzten Blickes, und immer dunkler wurden mir meine Gedanken; aber immer hellere Bilder drängten sich an meinen Augen vorüber, ich glaubte Anneli zu sehen, mein Kind, Mareili, Bonjour, Napoleon, alles führte ich zusammen, dann riß alles wieder auseinander, ich versuchte sie wieder zusammenzubringen, aber immer weniger gelang es mir.
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Gotthelf, J. (1989). Meine Krankheit und dem Spital seine. In: Muschg, W. (eds) Der Bauernspiegel. Birkhäuser Klassiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6637-8_30
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