Zusammenfassung
Anneli und ich faßten frischen Trost; wir sahen das Ende unserer Trennung näher, als wir anfangs gefürchtet, und faßten dadurch Mut, sie zu ertragen. Wir legten unser Geld zusammen; ich besaß acht, sie zwölf Kronen, zusammen also zwanzig Kronen. Sie konnte ihr Jahr noch gut ausmachen, vielleicht noch länger dienen, denn wir hatten nicht gewartet, die Hochzeit anzugeben, bis Anneli seine Füße nicht mehr sehen konnte, und der Jahrlohn machte auch achtzehn Kronen. Ich hoffte durch Mareilis Verwendung auch etwas zu verdienen und bequeme Zeit zu finden, mich nach einem guten Platze umzusehen. Freilich brauchte die Kindbette wieder Geld. Wir rechneten, Anneli brauche, um sich ein Vierteljahr lang zu verdingen mit dem Kinde, wohl zwölf Kronen, einige Anschaffungen berechneten wir auf drei Kronen, als Windeln und dergleichen, das Kindbettimahl auf sechzig Batzen wenigstens. Was ich Anneli über die Kindbetti kramen wollte an Brot, Wein, Fleisch, Lebkuchen, rechnete ich nicht, sondern gedachte es aus meinem Verdienste anzuschaffen, so daß wir bei zwanzig Kronen übrig zu behalten hofften zum ersten Jahreslohn für das Kind.
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Gotthelf, J. (1989). Wie ich und Anneli rechnen. In: Muschg, W. (eds) Der Bauernspiegel. Birkhäuser Klassiker. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6637-8_22
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