Zusammenfassung
Die alten Naturreligionen standen in engster Beziehung zum kosmischen Geschehen und zu den Naturerscheinungen. Gottheiten und göttliches Walten personifizierten sich in der Natur; man denke an den brennenden Dornbusch, aus dem der alttestamentliche Gott spricht, an die Sonnen- und Mondgottheiten in allen Kulturen, an die altgriechische Vorstellung von Baum- und Quellnymphen — die Pflanze als beseeltes Lebewesen, wie sie sich bis heute im Märchen erhalten hat —, an den personifizierten Donner im germanischen Gott Donar/Thor. Mit solchen Zusammenhängen hat sich in grossartiger Weise auch ein Basler befasst, nämlich Johann Jakob Bachofen (1815– 1887), in seinen Schriften über Gräbersymbolik, Mutterrecht und Urreligion. Einen breiten Raum nimmt bei ihm die Natursymbolik ein. Er schreibt: «Wo immer der Mensch über das Problem seines Ursprungs nachdachte, fand er in der Betrachtung der Sumpfvegetation eine Offenbarung, der er mit kindlicher Naivität ganz sich überliess.» Die Naturerscheinungen sind also nicht nur Gottheiten oder Manifestationen derselben, sie sind auch Symbole, das heisst Sinnbilder sowohl für das göttliche Sein als auch für die menschliche Existenz.
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Rieder, M., Rieder, H.P., Suter, R. (1979). Pflanzen als Symbol- und Gleichnisträger. In: Basilea botanica. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6570-8_41
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Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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