Zusammenfassung
Es wurde versucht, an den Beispielen des Unteren und Oberen Grindelwaldgletschers die Schwankungen der Zungenendstände vom 12. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mit Hilfe historischer Schrift- und Bildquellen (ca. 323 Abb. für den Unteren und ca. 226 Abb. für den Oberen Grindelwaldgletscher) aufzuzeichnen. Die ältesten Schriftquellen stammen aus dem Mittelalter, lassen jedoch einen breiten Interpretationsspielraum offen. Eine genauere Erfassung der Veränderungen der Gletscherzunge mit Hilfe von historischen Zeugnissen ist eigentlich erst vom 17. Jahrhundert an möglich, vor allem dank den Bilddarstellungen. Begünstigt, ja eigentlich erst möglich gemacht wurde die Bildauswertung beim Unteren Gletscher durch die spezielle topographische Situation, nämlich die markanten, nicht zu übersehenden Schopffelsbänder, den Burgbühlschopfund den Nellenbalmfelsen im Zungenendbereich. Erleichtert wurde die Standortbestimmung durch die unverwechselbaren Gipfelformen am Horizont, z.B. die charakteristischen Fiescherhörner oder die dominante Hörnli-Eiger-Flanke. Beim Oberen Gletscher ist die Zungen-beckenzone dagegen arm an Orientierungspunkten. Aus diesen Gründen ist eine Auswertung des Abbildungsmaterials für unsere Fragestellung schwieriger. Der den Schopffelsen (Unterer Gletscher) entsprechende Felsnollen (Oberer Gletscher) wurde erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts von den Eismassen freigegeben. Die vor allem nach 1760 immer zahlreicher auftretenden Abbildungen, teilweise von höchster künstlerischer Qualität, ermöglichen verfeinerte Aussagen zur Gletschergeschichte. Erst spät liefern auch Karten, die Originalmesstischblätter zur Dufourkarte aus der Zeit von 1860/61, genaue Angaben über Gletscherstände.
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Zumbühl, H.J. (1980). Zusammenfassung der gletschergeschichtlichen Ergebnisse. In: Die Schwankungen der Grindelwaldgletscher in den historischen Bild- und Schriftquellen des 12. bis 19. Jahrhunderts. Denkschriften der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft / Mémoires de la Société Helvétique des Sciences Naturelles. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6546-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6546-3_5
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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