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Part of the book series: Basler Beiträge zur Philosophie und Ihrer Geschichte ((BBPG,volume 10))

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Zusammenfassung

Drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges — sechs Jahre nach der Ermordung1 von Edith Stein im Konzentrationslager von Auschwitz — wurde vom Kloster der Karmelitinnen in Köln ein Taschenbuch herausgegeben, dessen Wirkung dermassen gewaltig war, dass 1954, nach wenigen Jahren also, bereits die siebente deutsche Auflage gedruckt werden konnte und Übersetzungen ins Holländische, Französische, Italienische, Spanische, Englische, Schwedische und Japanische vorlagen.2 Der ursprüngliche Titel dieser Biographie lautete: «Edith Stein — Lebensbild einer Philosophin und Karmelitin». Die Ausgabe von 1954 wurde mit einem neuen Umschlagstitel versehen: «Edith Stein — Ein grosse Frau unseres Jahrhunderts — Ein Welterfolg!»3 Verfasserin der «möglichst treuen und genauen Sammlung von Erinnerungen und Zeugnissen»4 war Edith Steins ehemalige Novizenmeisterin im Kölner Karmel und spätere Priorin: Sr. Teresia Renata de Spiritu Sancto5.

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Anmerkungen

  1. Edith Stein wurde am Sonntag, den 2. August 1942, von der Gestapo aus dem Kloster heraus verhaftet. Sie erhielt zehn Minuten Zeit, das Nötigste zu packen. Die gesammelten Augenzeugenberichte ermöglichten eine Rekonstruktion: (Vgl. Teresia Renata: Verhaftung und Tod; in: Edith Stein — Dokumente zu ihrem Leben und Sterben, hrsg. von J. Schlafke, Köln 1980, S. 24–28. — Der Bericht war 1958 im Auftrag des damaligen Erzbischofs von Köln, Kardinal Josef Frings, von der Priorin des Kölner Karmel, Sr. Teresia Renata de Spiritu Sancto, verfasst worden.)

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  2. Vgl. Teresia Renata: Edith Stein — Schwester Teresia Benedicta a cruce — Philosophin und Karmelitin — Ein Lebensbild, gewonnen aus Erinnerungen und Briefen durch Schwester Teresia Renata de Spiritu Sancto. Die 1.Aufl. erschien 1948. Vgl. den Klappentext der 7. Ausgabe: «Deutschland und die ganze kultivierte Welt bis nach Fernost, Menschen aller religiösen und ethischen Weltanschauungen feiern in Edith Stein eine der grossen und bedeutendsten Frauengestalten dieses Jahrhunderts, ein religiöses Phänomen von besonderer Gültigkeit, eine Geisteskünderin hohen Grades. Sie ist die erste Jüdin, die als philosophischer Gelehrter einen aussergewöhnlichen Aufstieg zum Universitätslehrstuhl genommen hat, — die als Philosophin bereits Gegenstand philosophiegeschichtlicher Darstellung geworden ist, — und deren ‹Gesammelte Werke› in fünf grossen Bänden ein von keiner europäischen Frau im 20. Jahrhundert erreichtes Ausmass wissenschaftlicher Leistung dokumentieren. Sie ist die erste Konvertitin ihrer Art und Herkunft, deren Heiligmässigkeit heute schon der Gegenstand der Verehrung und des Gebetes von Christen aus aller Welt geworden ist. Sie ist eine der wenigen berufenen Lebensführerinnen, die mit zunehmender Geltung und Ehrung immer mehr hinter die eigene Aufgabe und Arbeit zurücktrat, bis der furchtbare Tod ihr tiefstes Geheimnis offen legte: das verborgene Licht u. die stille Strahlkraft innerer und innerlichster Frauentugenden. Es gibt daher wohl auch kein Buch, das den Rundfunk und die Presse in der Alten und in der Neuen Welt so intensiv beschäftigt hat wie diese Biographie, die nach vier Jahren bereits in 7. Auflage und in sechs Weltsprachen vorliegt. Hohe Staatsmänner und Kirchenfürsten, anspruchsvolle Zeitschriften und grosse Verbände, internationale Universitäten und ebenso breite Volksschichten bekennen sich zum faszinierenden Bild ihrer Gestalt. Anliegen und Beispiel von Edith Stein stehen aber erst in den Anfängen ihrer berufenen Wirkung. An der Eindringlichkeit ihrer Wahrheitserforschung, ihres Charakters, ihres Glaubens wird die kommende Zeit das Mass ihrer selbst zu nehmen haben.» Ein Kommentar zu dieser entsetzlichen, billigen Propaganda erübrigt sich.

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  3. Die Ausgabe entspricht ansonsten der authentischen des Kölner Karmel. Der alte Titel wurde auf der ersten Seite beibehalten.

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  4. Teresia Renata: Edith Stein, S. 8.

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  5. Sr. Teresia Renata de Spiritu Sancto, geb. 1891 (im selben Jahr wie E. Stein), war E. Steins Novizenmeisterin im Kölner Karmel. 1936 wurde sie Priorin des Karmel (vgl. Br. Nr. 217 in: ESW, Bd. IX); 1958 trat sie altershalber von diesem hohen Amt zurück (vgl. R. Leuven: Heil im Unheil, S. 107f.).

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  6. Teresia Renata: Edith Stein, S. 9.

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  7. Ein wirklich eigenständiges Edith-Stein-Archiv wurde erst 1961 in Köln, im dortigen Karmel, eingerichtet (vgl. W. Herbstrith: Der Weg Edith Steins, S. 61 f); jedoch ist E. Steins Stammkloster weder im Besitz des Nachlasses noch zu dessen Herausgabe berechtigt (ESW, Bd.II, Nachwort der Herausgeber, S. 484, Anm. 1): «Als E. Stein 1942 deportiert wurde, hinterliess sie im Karmel zu Echt eine umfangreiche Sammlung eigener Schriften und Manuskripte, die die Mitschwestern in einem benachbarten Kloster zu Herkenbosch verbargen. Nach der Zerstörung dieses Klosters Ende 1944 konnte S.H.P. Avertanus, damaliger Provinzial der Unbeschuhten Karmeliten, die Mehrzahl der Steinschen Papiere aus den Trümmern des Klosters retten. Die Initiative zu diesem persönlichen Eingreifen ist S.H.P. Prof. Van Breda OFM, Direktor des Husserl-Archivs, zu verdanken, wodurch in weiterer Folge dieser viele tausend Blätter umfassende geistige Nachlass E. Steins dem Archivar des Husserl-Archivs, Dr. L. Gelber, zur Rekonstruktion und wissenschaftlichen Auswertung anvertraut werden konnte.» Die Autorenrechte stehen somit ausschliesslich Romaeus Leuven zu, dem holländischen Provinzial der Unbeschuhten Karmeliten; zusammen mit L. Gelber gibt er die Edith Stein Werke heraus. — Die Reihe umfasst heute (34 Jahre nach dem Tode E. Steins) zehn Bände. Bedeutende Manuskripte sind immer noch nicht publiziert, die Druckfehlerhäufigkeit übersteigt das Mass des Verantwortbaren. Einblick in unveröffentlichte Schriften wird nicht gewährt.

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  8. Siehe Lit.-Verz.: Ein grosser Teil der Schriften zu E. Stein sind ausgearbeitete Vorträge.

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  9. Vgl. J. Schlafke: Edith Stein — Dokumente, Einführung, S. 5: «Die deutsche Bischofskonferenz hat auf ihrer Februarsitzung 1980 den Heiligen Vater gebeten, den apostolischen Prozess zur Seligsprechung der Dienerin Gottes Edith Stein in Rom einzuleiten. Mit Erlaubnis des Heiligen Stuhls hatte der Kölner Erzbischof Josef Kardinal Frings die vom Kirchenrecht vorgeschriebenen vorbereitenden Prozessgänge 1962 in Köln eröffnet. Sein Nachfolger, Joseph Kardinal Höffner, konnte diese 1972 abschliessen und das gesammelte Material in Rom vorlegen. Am 19. September 1972 erteilte die Glaubenskongregation ihr ‹Nihil obstat› und leitete die Prüfung der bisherigen Arbeiten ein. Diese ist inzwischen abgeschlossen, so dass der eigentliche apostolische Prozess zur Seligsprechung in Rom beginnen kann.» — Einem Brief vom September 1984 an die ‹Freunde› E. Steins (vom ‹Edith-Stein-Archiv› in Köln) ist zu entnehmen: «Soeben erhalten wir aus Rom einen Brief des Generalpostulators für die Seligsprechung Edith Steins, der berichtet: ‹... es ist nun schon das dritte Mal in diesen letzten Wochen, dass der Heilige Vater sich nach dem Fortgang des Prozesses erkundigt...› Auch bei uns treffen immer wieder ungeduldige Anfragen ein von Menschen aus allen Erdteilen, Berufen und Altersstufen.» Als Grund für die Verzögerung wird arbeitsmässige Überlastung der entsprechenden Instanzen in Rom angenommen. — Vgl. auch W. Herbstrith: Der Weg Edith Steins, S. 61 f.: «Da zahlreiche Bittschriften um die Seligsprechung Edith Steins eintrafen, richtete der Kölner Karmel 1961 ein Edith-Stein-Archiv ein als Vorbereitung für den am 4. Januar 1962 von Kardinal Frings eröffneten Seligsprechungsprozess. Am 20. Juli 1962 wurde der Schriftenprozess eröffnet. Zeugen in aller Welt wurden vernommen, alle verfügbaren Schriften Edith Steins gesammelt, geordnet und fotokopiert. Sr. Teresia Margareta Drügemöller und seit 1964 Sr. Maria Amata Neyer bauten das Edith-Stein-Archiv auf.» 1980 gelangte die deutsche Bischofskonferenz an Papst Johannes Paul II, mit der Bitte, den apostolischen Prozess zur Seligsprechung Edith Steins in Rom einzuleiten; 1981 begann man mit dem Druck der litterae postulatoriae, um die offizielle Eröffnung des apostolischen Prozesses in Rom zu betreiben (vgl. ebd., S. 62).

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  10. Vgl. K. Wojtyla: Predigt vom 24.9.1978 in München, aber auch jene vom 7.6.1979 in Birkenau; in: Edith Stein — Dokumente, hrgs. von J. Schlafke, Köln 1980, S. 36–37 und S. 38–40.

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  11. R.M.W. Kempner: Edith Stein und Anne Frank — Zwei von Hunderttausend (Die Enthüllungen über die NS-Verbrechen in Holland vor dem Schwurgericht in München), Freib./Basel/Wien 1968.

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  12. A. Huning: Edith Stein und Peter Wust — Von der Philosophie zum Glaubenszeugnis, Münster 1955 (Neuauflage 1969).

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  13. E. Przywara: Edith Stein et Simone Weil — Essentialisme, existentialisme, analogie.

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  14. Die Rezension (von Edith Steins Buch: «Endliches und Ewiges Sein — Versuch eines Aufstiegs zum Sinn des Seins») findet sich in: Natur und Kultur, November 1950, München, S. 327; sie ist bloss mit den Initialen F. W. unterzeichnet.

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  15. Verfasser ist U.T. Manshausen; die Dissertation erschien in der Reihe Theologie der Europäischen Hochschulschriften.

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  16. O. Betz: Edith Stein- Die sachliche Heilige; in: Gefährliche Freiheit — Der Christ zwischen Infantilität und Mündigkeit, hrsg. v. O. Betz, München 1961, S. 168–178. — Maria Amata Neyer: Eine Heilige für unsere Zeit; in: Christliche Innerlichkeit, Jg. 8/9, Hefte 1, 5 und 6, Mariazeil 1973/74. — Maria Bienias fragt in einer Kapitelüberschrift ihrer Arbeit (Begegnung mit Edith Stein, 2., verb. Aufl., Leipzig 1965, S. 7): «Eine Heilige unserer Tage?»

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  17. Maria Amata Neyer: Edith Stein — Vor fünfzig Jahren feierlich im Kölner Karmel eingekleidet, S. 30.

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  18. Ebd.

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  19. E. Stein schrieb zahlreiche Lebensabrisse von Heiligen (Hagiographien) und mystische Gedichte sowie Gebetsbetrachtungen (vgl. Lit.-verz.). Ihr religionsphilosophisches Hauptwerk «Kreuzeswissenschaft» (ESW, Bd.I) wird hier nur bezüglich der in ihm enthaltenen philosophischen Absicht gestreift.

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  20. In unpublizierte Manuskripte E. Steins konnte kein Einblick genommen werden; sämtliche Angaben bezüglich des unveröffentlichten Nachlasses beruhen auf entsprechenden Verweisen der Herausgeber der ESW. — Dank der hervorragenden Dienste der Fernleihe der Universitätsbibliothek Basel war es möglich, auch kleinere Publikationen zu Edith Stein zu erhalten und einzusehen. Dennoch wurde voraussichtlich der eine oder andere Artikel übersehen. Berücksichtigt wurde die zugängliche Sekundärliteratur aus dem deutschen, französischen, italienischen und englischen Sprachbereich.

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  21. Das Gesamtwerk wird zumeist in drei grosse Abschnitte gegliedert: Die erste Periode umfasst die streng philosophischen Schriften in der Tradition Edmund Husserls, die zweite ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass E. Stein nebst der Sinnlichkeit und dem Verstand auch den Glauben als ebenbürtige Erkenntnisquelle hinzuzieht; die dritte enthält mystische, hagiographische und religionsphilosophische Schriften. — Demnach umfasst die 1.Periode: «Psychische Kausalität», «Individuum und Gemeinschaft», «Eine Untersuchung über den Staat» u. evtl. auch ihre Dissertation «Zum Problem der Einfühlung». All diese Schriften sind bis heute nicht in die ESW aufgenommen worden.

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  22. Dass dies den Tatsachen widerspricht, geht aus den Steinschen autobiographischen Aufzeichnungen (ESW, Bd. VII) und den Briefen (ESW, Bde. VIII und IX) hervor.

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  23. Die Biographien und die Erinnerungen an E. Stein zeichnen sich meist weniger durch Sachlichkeit als durch innere Verbundenheit und Emotionalität aus.

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  24. W. Herbstrith hat zahlreiche Schriften zu E. Stein publiziert, und zwar sowohl unter ihrem weltlichen Namen wie auch unter ihrem Ordensnamen Sr. Teresia Matre Dei (vgl. Lit.-Verz.).

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  25. Die völlig identische Arbeit ist von W. Herbstrith unter dem Titel: Edith Stein — Was ist Wahrheit? bereits 1977 veröffentlicht worden; in: Leben — das sich lohnt (S. 301–475), eine Trilogie, die E. Stein an die Seite von Teresa von Avila und Thérèse von Lisieux stellt.

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  26. R. Ingarden (1893–1970) kommt als langjährigem Studienkollege, Freund und Briefpartner E. Steins eine wichtige Rolle bei der Klärung des Steinschen philosophischen Werdegangs zu, weshalb im folgenden des öftern auf ihn zurückgegriffen wird.

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  27. Der Vortrag wurde 3 Jahre später in Ingardens Muttersprache veröffentlicht: O BADANIACH FILOZOFICZNYCH EDITH STEIN (12.10.1891–9.8.1942); in: ZNAK, Rok XXIII, Nr. 202(4), KRAKÓW 1971, S. 389–409. Das Zitat entspricht der (von Pawel Taranczewski übersetzten) bei W. Herbstrith (Eine grosse Deutsche, Vorwort zu: Edith Stein — Ein neues Lebensbild, S. 7–13), S. 8 f. zitierten Stelle. Eine publizierte Übersetzung des ganzen Vortrags liegt bis heute nicht vor!

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  28. Erich Przywara (geb. 1889) war ein Bekannter Edith Steins; in seinem Auftrag übertrug sie J. H. Newmans Tagebücher aus dem Englischen ins Deutsche. Auf Przywaras Zureden hin übersetzte und kommentierte sie auch des Aquinaten «Quaestiones dispu-tatae de veritate»: ESW, Bde. III und IV.

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  29. E. Przywara: Edith Stein — Zu ihrem zehnten Todestag, S. 242.

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  30. W. Herbstrith: Edith Stein — Ein neues Lebensbild, S. 12.

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  31. Ebd.

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Imhof, B.W. (1987). Einleitung. In: Edith Steins philosophische Entwicklung. Basler Beiträge zur Philosophie und Ihrer Geschichte, vol 10. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6514-2_1

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