Zusammenfassung
Am Rhein, der Lebensader unserer Stadt, in der sich Vergangenheit und Gegenwart sinnvoll die Hand reichen, nimmt die eigentliche Geschichte Kleinbasels vor rund 750 Jahren ihren Anfang. Wohl war das Gebiet auf dem rechten Ufer des Stroms schon zur Römerzeit besiedelt gewesen, wie dies durch die Funde beim Landauerhof, dem Areal des heutigen Friedhofs am Hörnli, und beim Riehemer Pfaffenloh bezeugt wird; dort lagen die Schwerpunkte der rechtsrheinischen Fernstrasse, die durch eine beim spätrömischen Kastell von Kaiseraugst errichtete Brücke mit dem linken Stromufer verbunden war. Mit der Zerstörung von Augst durch die Alemannen und mit dem Abgang der dortigen Brücke verlagerte sich dann diese rechtsrheinische Fernstrasse ans Rheinbord, und parallel zu der aus dem — 374 von Ammianus Marcellinus erstmals erwähnten — «Castrum» erwachsenen Siedlung auf dem Münsterhügel entwickelte sich auf der rechten Seite des Flusses die älteste Siedlung von Kleinbasel, die in der Gegend um St. Theodor zu suchen ist. Den Anlass zur Gründung dieser Siedlung, des kleinen Fischerdorfs «Oberbasel», bildete die Notwendigkeit, nach der Beseitigung der Augster Brücke zu einer neuen Verbindung zwischen den beiden Ufern zu gelangen. Sie wurde jetzt durch einen Fährebetrieb bewerkstelligt, dem indessen zunächst vornehmlich lokale Bedeutung zukam. Dass die älteste Kleinbasler Siedlung nicht unmittelbar gegenüber dem Münsterhügel entstand, war, wie Rudolf Moosbrugger überzeugend dargelegt hat, gerade durch die Verkehrsverbindung mit der rechtsrheinischen Stadt begründet: Als Ländestelle der Fähre fiel auf der Grossbasler Seite nur die heutige Schifflände bei der Mündung des Birsigs in Betracht; denn an allen andern Stellen war die Uferböschung zu steil und der Strom zu reissend. Um aber die Grossbasler Schifflände vom jenseitigen Ufer her zu erreichen, hatte man — im Blick auf die Abtrift des Rheins, die auf der linken Seite bis zu fünf Meter pro Sekunde beträgt — ein gutes Stück weiter oben, eben im Gebiet von St. Theodor, anzulegen.
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Wanner, G.A., Lauber, F. (1972). Gustaf Adolf Wanner Vom Richthaus zum Café Spitz. In: Rund ums Café Spitz. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6497-8_1
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