Zusammenfassung
«In ihren goldenen Gefäßen hatten die heiligen drei Könige den Silvesternektar, den Hypokras, mitgebracht, aus den duftigen Gewürzen des fernen Morgenlandes verfertigt. In dem Kistlein, das der heilige Balthasar gar sorglich unter seinem Arm zu tragen pflegt, waren die Basler Leckerli, welche den Ruhm der Stadt Basel bis zu den Esquimos und den Feuerländern verbreitet haben: Wenn die Esquimos ihre Kinder zum Schweigen bringen wollen, versprechen sie ihnen einen Basler Lebkuchen, und auf den Neujahrsinseln an der südwestlichen Küste von Feuerland machen sich die Verliebten Geschenke damit!» Aus welcher Feder mag wohl so überschwengliches, schmeichelhaftes Lob für das bekannteste Basler «Nationalgericht» geflossen sein? Wir kennen den Dichter der phantastischen Novelle «Die steinernen Gäste der Silvesternacht» nicht. Aber wir wissen das Jahr des Erscheinens der skurrilen Erzählung: 1837. Das ist bedeutsam für die Geschichte des Basler Leckerlis, die durch schriftliche Überlieferung nur rudimentär belegbar ist. Denn ungleich gewichtiger ist das Maß der mündlichen Berichte, die um die Herkunft der «weltberühmten» Basler Spezialität wissen. Nach diesen nicht dokumentierten Schilderungen soll die Geburtsstunde der Basler Leckerli innerhalb der Jahre 1431 und 1448 liegen, als in unsern Mauern das 17. Allgemeine Konzil der «heiligen Kirche» tagte. Gegen 300 Purpurträger, Kirchenfürsten und Bischöfe sowie zahlreiche weitere geistliche und weltliche Nobilitäten aus dem ganzen Abendland fanden sich am Rheinknie ein und ließen Basel für einige Jahre zur Weltstadt aufrücken.
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Meier, E.A. (1973). Leckerli, Hypokras und Burgermeisterli. In: Das süße Basel. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6484-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6484-8_3
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