Zusammenfassung
Wenn irgendwo in London mit Messern zugestochen wird, soll es drei Stunden dauern, bis die Polizei zur Stelle ist — das ließ kürzlich ein Sprecher der Association of London Authorities verlauten. Durchaus möglich. Ich denke an einen englischen Freund, der direkt einer Polizeiwache gegenüber wohnt. Besagter Freund erzählte mir, wie er nach Hause kam und beim Betreten des Vorgartens sah, daß sich zwei Einbrecher an seiner Haustür zu schaffen machten; er sei recht lange umhergerannt, bis er, zwecks Verständigung der Polizei natürlich, eine Telefonzelle gefunden habe. Weshalb er nicht einfach ins gegenüberliegende Revier gelaufen sei? Er wolle doch nicht vor einem Schalter Schlange stehen und eine halbe Stunde warten, bis ihm endlich ein Beamter zuhöre. Wie dem auch sei, fast hätte auch das Telefonieren nichts genützt: als in der Polizeiwache ein Plan zur Aktion gefaßt und ein erster Uniformierter auf der Straße erschienen war, saßen dort die beiden Spitzbuben bereits in einem einladend abgestellten Polizeistreifenwagen, offensichtlich im Begriff, damit Reißaus zu nehmen.
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Waser, G. (1990). The English way of doing things. In: Londoner Tagebuch. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6429-9_35
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