Zusammenfassung
Hätte ihn der König einst nicht für sechzehn Pfund losgekauft, wäre ich heute wohl nicht hier. Was noch schlimmer wäre: vermutlich hätten wir seine Geschichten nicht. Ich sehe mich im Raum um. Es ist Donnerstag — und ich bin zu Gast bei der Vintners’ Company. Deren Motto besagt, daß der Wein das Herz erheitert. Als elfte in der Rangordnung der Londoner Zünfte geht die Vintners’ Company auf das vierzehnte Jahrhundert zurück. Der heilige Martin ist ihr Schutzpatron, und er ziert denn auch das Siegel. Nebst einem Weinfaß. Im Raum, in dem ich stehe — dieser ist einer der ältesten in London —, grüßt der Heilige aus einem Gemälde über dem offenen Kamin herab. Übrigens: ich bin wegen Chaucer hier. Er, für den Eduard III. ein Lösegeld an die Franzosen bezahlte, hatte vor sechshundert Jahren seine «Canterbury Tales» zu schreiben begonnen — und ihm, vielmehr dem bald stattfindenden ersten Chaucer Festival, gilt heute der Empfang in der Vintners’ Hall.
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Waser, G. (1990). Vinum exhilarat animum. In: Londoner Tagebuch. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6429-9_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6429-9_15
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