Nachwort: Paradoxa und Paradigmenwechsel

Zusammenfassung

In der realen wissenschaftlichen Forschung und auch bei detektivischen Untersuchungen geht es meist darum, den vorliegenden Hinweisen und Indizien sorgfältig nachzuspüren, so daß sich die Details nach und nach zu einem Bild zusammenfügen, dessen Grundzüge schon bekannt sind. Doch in der jüngeren Vergangenheit — am deutlichsten zwischen 1850 und 1930, also etwa zu Lebzeiten des fiktiven Meisterdetektivs Sherlock Holmes — trug sich mehrfach etwas viel Aufregenderes zu, das mehr Parallelen mit Detektivgeschichten als mit der gewöhnlichen Kriminalistik aufweist. In den besten Kriminalromanen erfahren die Geschehnisse etliche Wendungen, die alle Personen und deren Handlungen in immer wieder neuem Licht erscheinen lassen. Sherlock Holmes erzählt Watson, wie er einen „einzelnen Aspekt“ findet, der das oberflächliche Bild widerlegt und ein neues Paradigma enthüllt, das die Aktionen der Beteiligten beherrscht. In ähnlicher Weise ist die hier erzählte Geschichte eine Geschichte wissenschaftlicher Paradigmenwechsel. Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse ergeben sich nach allgemeiner Überzeugung durch kleine, geduldig ausgeführte Schritte. Aber zuweilen erhielt man experimentelle Ergebnisse, die völlig paradox und im Rahmen der akzeptierten Lehre fast unerklärlich waren. Das führte dann jeweils dazu, daß im betreffenden Teilbereich das gesamte Gedankengebäude einzureißen und neu zu konzipieren war; es mußte also ein neues, verfeinertes Bild von der Wirklichkeit begründet und akzeptiert werden.