Zusammenfassung
Als am 5. Mai 1945 in Europa der Kriegslärm über unabsehbaren Trümmerfeldern verstummte, ging es an der Börse lebhaft zu. Einen neuen Impuls erhielt sie, als die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki im September auch im Fernen Osten jäh die Waffenruhe erzwangen. Ruckartig schnellte die Umsatzziffer in die Höhe. Diese Geschäftsbelebung und die mit ihr verbundenen Kursgewinne fanden ihre reale Rechtfertigung in einer offensichtlich gebesserten Wirtschaftslage in der Schweiz, die entgegen den für die unmittelbare Nachkriegszeit gehegten Krisenbefürchtungen durch Vollbeschäftigung gekennzeichnet war. Die Lockerung der kriegswirtschaftlichen Massnahmen konnte unmittelbar beginnen. Das Bankwesen und damit indirekt auch die Börse wurde vom Ausscheiden von zwei der nach dem Zusammenbruch der Schweizerischen Diskontbank (früher Comptoir d’Escompte de Genéve) noch bestehenden sieben Grossbanken betroffen. Die Basler Handelsbank, die der Krise in den dreissiger Jahren schon zweimal ihren Tribut hatte leisten müssen, suchte neuerdings um Stundung nach, die ihr am 1.August 1945 für die Dauer eines Jahres gewährt wurde. Sie kehrte dann auf den Weg zurück, den sie 1904 mit dem Abbruch von Fusionsverhandlungen mit dem Schweizerischen Bankverein aus Prestigegründen verlassen hatte. Ihre Lage war aber derart, dass nun eine Fusion nicht mehr in Frage kam, so dass der Bankverein sich am 5. Oktober entschloss, die nicht transferbeschwerten Aktiven und die Passiven des älteren Basler Schwesterinstitutes zu übernehmen.
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Bauer, H. (1976). Kriegsende — neues Leben am Börsenring. In: Die Basler Börse 1876–1976. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6298-1_14
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Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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