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Kriegsausbruch 1939 ohne Börsenpanik

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Zusammenfassung

Wie ein nahendes Gewitter schon frühzeitig durch drohendes Donnergrollen angezeigt werden kann, so haben die Ereignisse der Vorkriegsjahre die Welt auf eine grosse Eruption der Kriegsgewalten vorbereitet. In der Schweiz war das «Milizsystem» der Kriegswirtschaft aktionsbereit und die Rüstung zur militärischen Verteidigung des neutralen Landes verstärkt. Private Liquiditätsvorsorge durch Abhebung von Guthaben bei den Banken hatte eine Reduktion der von den Grossbanken ausgewiesenen Fremdgelder in den drei ersten Quartalen 1939 um nahezu 10 Prozent und der Publikumsgelder allein 71/2 Prozent zur Folge, während die Aktiven um rund 400 Millionen Franken zurückgingen. «Il n’y aura pas de guerre», versicherte der Vorsteher des Eidgenössischen Politischen Departementes, Bundesrat G. Motta, als Aussenminister noch, nachdem der Bundesrat vorsorglich die Grenzschutztruppen am 28. August aufgeboten und die Wahl des Generals als Oberbefehlshaber der Armee durch die Bundesversammlung auf den 30. August angesetzt hatte. Dieses Vertrauen auf einen schliesslichen Sieg der Vernunft erwies sich leider als Illusion, denn am 1. September 1939 löste der deutsche Angriff auf Polen zunächst die Kriegserklärungen Frankreichs und Grossbritanniens und damit den Zweiten Weltkrieg aus. Die Börse nahm das Ereignis gefasst auf, so dass sich eine Schliessung erübrigte. Nur der Terminhandel vom 6. September an in Basel und in Zürich wurde eingestellt. Die Kurse gingen allerdings zurück, immer tiefer sank ihr Niveau zumal unter dem Eindruck des Polen rasch verheerenden «Blitzkrieges». Bank- und Trustwerte waren besonders betroffen. Auch die Obligationen erlitten Kursverluste, ohne dass es indessen zu panikartigen Realisationen gekommen wäre; Anleihen des Bundes wie der Kantone erholten sich sogar nach den ersten deprimierenden Kriegsereignissen wieder von ihren tiefsten Kursen. Katastrophale Rückschläge erlitten dagegen Anleihen der kriegführenden oder indirekt vom Krieg betroffenen Staaten, wobei die polnischen nahezu auf den Nullpunkt sanken. Die argentinischen machten jedoch eine Ausnahme, weil Argentinien das Ziel der unstet wandernden, Sicherheit suchenden Fluchtkapitalien wurde.

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© 1976 Springer Basel AG

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Bauer, H. (1976). Kriegsausbruch 1939 ohne Börsenpanik. In: Die Basler Börse 1876–1976. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6298-1_13

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  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

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