Zusammenfassung
Die letzte der fünf Vorstadtgesellschaften Großbasels ist diejenige der St. Alban-Vorstadt, die von ihrem Haus den Namen ‹zum hohen Dolde› trägt. Ihre Entstehung verlief anders als bei ihren Schwesterkorporationen; sie erklärt sich aus der besondern historischen Struktur des St. Alban-Quartiers, das sich im Mittelalter zusammensetzte aus dem eigentlichen Bezirk des Stiftes am Rhein, welches als erste klösterliche Siedelung der Stadt im Jahre 1083 gegründet worden war, und der Niederlassung der ursprünglich vorwiegend für das Kloster tätigen Handwerker auf dem Berg, wo in der Folge die St. Alban-Vorstadt erwuchs. Sie besaß anfänglich durchaus das Gepräge eines ‹Klosterdorfs›; das Leben ihrer Bewohner stand völlig im Schatten des Gotteshauses unten am Strom. Unter dem Schutz des Stiftes war gut leben; denn wer im Bezirk von St. Alban wohnte, war bis ins 13. Jahrhundert von jeder Heerespflicht und auch von sonstigem Dienst für die Stadt befreit. Die Gerichtsbarkeit übte der Propst des Klosters aus; er bestimmte auch die Beamten der Vorstadtgemeinde: die fünf sogenannten ‹Einungsmeister›, die Feldfrevel zu richten, den Weidgang und die Traubenlese zu betreuen, den Hirten, den Bannwart und den Zuchtstier zu bestellen hatten; desgleichen die fünf ‹Feuerschauer›, deren Pflicht es war, für die Verhütung von Brandgefahren zu sorgen, und die fünf ‹Gescheidleute›, die bei Grenzstreitigkeiten ihr Urteil zu fällen hatten.
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Wanner, G.A. (1976). Die Vorstadtgesellschaft zum hohen Dolder. In: Zunftkraft und Zunftstolz. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6295-0_30
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