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Epilog

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Zusammenfassung

Unter der Leitung Oskar Wälterlins hatte sich das Zürcher Schauspielhaus zu einer der führenden Sprechbühnen des deutschsprachigen Raumes entwickelt. Gerade die politischen Umwälzungen im nördlichen Nachbarland und dann die Kriegsereignisse hatten dem Pfauentheater eine Verantwortung aufgezwungen, der sich alle Mitarbeiter bedingungslos stellten. Der oft tollkühn erscheinende Wagemut angesichts des faschistischen Druckes hatte die Künstler am Pfauen zu einer kämpferischen Familie gemacht, beseelt vom Ideal der freiheitlichen Rechte. Sooft und gefühlsbetont Wälterlin auch immer an diese grosse Zeit des gemeinsamen Kampfes zurückgedacht hat, so deutlich sah er doch, dass die Pfauenbühne nicht auf den errungenen Lorbeeren ruhen durfte, sondern sich als ein lebendiger Organismus ständig weiterzuentwickeln hatte. Es muss als einer der grossen Beiträge Wälterlins für Zürich gelten, dass er das Schauspielhaus nach 1945, als der Druck der Kriegsjahre behoben war, von einem möglichen Abgleiten ins Mittelmass bewahrte, ja die Bühne in frischen Impulsen, so etwa durch die Pflege von Frisch und Dürrenmatt, zu immer neuer künstlerischer Erfüllung führte. Trotz der Genugtuung, den Übergang in die Friedenszeit und in die fünfziger Jahre reibungslos gewährleistet zu haben, erkannte Wälterlin doch, dass mit seinem 65. Geburtstag ein langes Kapitel organisch zu Ende gekommen war, und dass nun neue Kräfte, die ungeduldig, vielleicht auch neidisch, nach Bestätigung drängten, das Werk am Pfauen weiterführen sollten.

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Anmerkungen

  1. So haben natürliche Treue und klug abwägende Taktik Wälterlin die beruflichen Bindungen an Basel auch nach dem Abschied von 1932 nie ganz abbrechen lassen. Als Autor, Regisseur und interimistischer Leiter des Schauspiels (1942–1944) bezeugte er sein Interesse am Gedeihen jenes Theaters, an dem er begonnen hatte.

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  2. Über diese sich jahrelang hinstreckenden Vorbereitungen zum Neubau berichtet K.G. Kachler in Das Stadttheater Basel Einst und Jetzt, a.a.O., besonders p. 173 ff.

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  3. Zu dieser nach all den Zürcher Jahren wieder mächtig erwachten Liebe zur Oper siehe Elisabeth Brock-Sulzer in ihrem Nachruf auf Wälterlin in der «Tat» vom 7. April 1961.

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  4. Die Aufführung von Alessandro Scarlattis Tigrane in der Spielzeit 1968/69 war das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Stadttheater und dem Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Basel und ging ganz ursprünglich auf eine Anregung Wälterlins zurück.

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  5. In Hamburg ist Liebermann dieses schwierige Gleichgewicht zwischen künstlerischem Mut und geschäftlichem Erfolg gelungen. Siehe dazu Irmgard Scharberth Musiktheater mit Rolf Liebermann. Der Komponist als Intendant, Hamburg 1975.

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  6. Siehe hierzu etwa die Arbeit Armin Hofmanns für den König Oedipus des Sophokles in der Spielzeit 1961/62.

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  7. Als Beispiel dieses Typus hat Wälterlin immer wieder Ernst Ginsberg genannt, den er aus der Zürcher Zeit gut kannte.

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  8. Vgl. hierzu besonders die Ausführungen von Teo Otto in Oskar Wälterlin, a.a.O., p. 12ff.

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  9. Eine Auswahl der wichtigsten dieser Würdigungen ist in der nachfolgenden Bibliographie angeführt.

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© 1979 Springer Basel AG

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Loeffler, M.P. (1979). Epilog. In: Oskar Wälterlin. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6281-3_9

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  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

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