Zusammenfassung
Ob die durch das keusche Eheleben gespeicherte Manneskraft sich irgendwie auf die phallusartigen Wurzeln übertragen kann, scheint nicht sicher nachweisbar zu sein. Auf jeden Fall gibt man sich kaum dem Optimismus hin, daß das bloße Befolgen der Nahrungs- und Sexualtabus dazu ausreichen würde, eine Yamsknolle tief ins Erdreich hinunter zu treiben. Für einen solchen Wachstumsschub braucht es den Beistand übermenschlicher Wesen. Die Anrufung der Yamsgeister, die Beschwörung von Sonne, Mond und liebenswerten Ahnen, das Murmeln von Sprüchen und das Abwickeln kultischer Dorffeste gehören genauso selbstverständlich zur Pflege einer Pfahlyamskultur wie das Auflockern des Bodens, das Jäten und das Errichten von Klettergerüsten für die wuchernden Ranken.
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Stöcklin, W.H. (1985). Das Geheimnis der roten Farbe. In: Toktok. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6276-9_26
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6276-9_26
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